Mit Prüfungen hat schon jeder seine Erfahrungen gemacht – meistens in der Schule und nicht immer nur gute… Was es aber mit „zerstörenden“ und „zerstörungsfreien“ Prüfungen auf sich hat, weiß nur der Werkstofftechniker.
Wie der Name schon sagt, dreht sich beim Werkstofftechniker alles rund um Werkstoffe. Werkstoffe sind ganz unterschiedliche Materialien, die zur Herstellung von Produkten verwendet werden. Zu den Werkstoffen gehören zum Beispiel Stahl, Eisen, Kupfer, Glas, Keramik, Silicium oder Kunststoffe.
Der Werkstofftechniker prüft die unterschiedlichen Werkstoffe mit Hilfe von mechanischen, physikalischen oder chemischen Verfahren auf ihre Eigenschaften, wie Härte, Belastbarkeit, Hitzebeständigkeit oder Dichte. Beispielsweise werden Metalle mit Dehn- oder Zerreißproben daraufhin getestet, wie belastbar sie sind. Mit Ultraschall oder Röntgenstrahlen wird dagegen untersucht, ob Werkstoffe Sprünge oder Hohlräume haben. Und mit bestimmten chemischen Verfahren werden die Werkstoffe auf ihre Zusammensetzung geprüft. Für die Durchführung dieser Untersuchungen entnehmen Werkstofftechniker Proben und arbeiten mit verschiedenen Maschinen und Geräten, wie z.B. Mikroskopen.
Zu den Aufgaben als Werkstofftechniker gehört nicht nur die Durchführung von Untersuchungen, sondern auch die Vorbereitung und Planung der Tests. Daneben dokumentieren Werkstofftechniker die Messergebnisse in Berichten und Protokollen und bereiten sie in Diagrammen und Tabellen auf.
Nach deiner Lehre bist du in Werkhallen oder Labors industrieller Betriebe tätig. Eine Anstellung kannst du in den unterschiedlichsten Branchen finden, z.B. in der Metall- oder Elektroindustrie.
Wie bei jeder Lehrlingsausbildung musst du für die Lehre Werkstofftechniker mindestens die 9-jährige Schulpflicht abgeschlossen haben. Daneben sind gute Noten in Mathematik, Physik und Chemie sowie handwerkliches Geschick, eine sorgfältige, systematische Arbeitsweise und analytisches Denken wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf.
Der Beruf klingt interessant für dich? Dann fragst du dich vielleicht: Wie werde ich Werkstofftechniker? Deine Lehre ist dual aufgebaut, das heißt du bist im Wechsel in Lehrbetrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Werkstofftechniker und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir dagegen das nötige theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Bei der Lehre Werkstofftechniker handelt es sich um einen Modullehrberuf. Das heißt, dass sich die Lehre aus 3 Modulen, nämlich Grundmodul, Hauptmodul(en) und Spezialmodul(en), zusammensetzt. Nach der 2-jährigen Pflichtausbildung im Grundmodul Werkstofftechnik folgt die 1-jährige Ausbildung im Hauptmodul Werkstoffprüfung. Im Anschluss hast du die freiwillige Möglichkeit, deine Ausbildung noch weiter zu vertiefen und das zusätzliche Spezialmodul Wärmebehandlung anzuschließen. Die Lehre verlängert sich dadurch um ein halbes Jahr.
Am Ende deiner Lehre nimmst du an der Lehrabschlussprüfung teil, die sich aus einer praktischen und einer theoretischen Prüfung zusammensetzt. Weitere Infos zur Prüfung sowie den Inhalten und dem Ablauf der Lehre findest du in der Ausbildungsordnung für Werkstofftechniker.
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Bildnachweis: „Mikroskop in einem Labor" © Iyosha_nazarenko / Fotolia