Veranstaltungstechniker / Veranstaltungstechnikerin
Lehre & Beruf
Egal um welches Event es sich handelt – keines kommt ohne Veranstaltungstechnik aus. Ob Tontechnik, Lichttechnik oder Organisation: Technische Hilfe und Unterstützung ist bei Events jeglicher Art unerlässlich. Hier kommt die Veranstaltungstechnik ins Spiel – vielleicht der richtige Job für dich?
Du begeisterst dich für Events wie Konzerte, Veranstaltungen am Theater, Sportfeste oder für Jobmessen und technische Ausbildungen haben dich schon immer interessiert? Wie wäre es dann mit der Lehre zum Veranstaltungstechniker? Alle wichtigen Informationen zu Job und Lehre in Österreich findest du hier.
Berufsbild Veranstaltungstechniker / Veranstaltungstechnikerin
Was macht man als Veranstaltungstechniker (m/w/d)?
Die Veranstaltungstechnik ist bei jeglichen Events vor Ort. Dabei liegen die Hauptaufgaben der Veranstaltungstechniker und Veranstaltungstechnikerinnen auf dem Auf- und Abbau von Bühnen und Kulissen, der Installation und Montage von Licht-, Ton- und Multimediaanlagen sowie auf Wartungs- und Reparaturaufgaben. Sie sind für die technischen Anlagen und Aufbauten verantwortlich und sorgen während der Veranstaltung dafür, dass alles reibungslos abläuft.
Veranstaltungstechniker stellen auch eigens Aufbauten her, die anschließend montiert werden. Zu diesen theater- und veranstaltungstechnischen Aufbauten zählen zum Beispiel Traversen, Gerüste, Podeste oder Dekorationen, aber auch Ton- und Beleuchtungsanlagen. Handwerkliches Geschick gehört also auch zu diesem Beruf dazu: Veranstaltungstechniker bohren, senken, anreißen, messen, schleifen oder hobeln. Auch der sichere Transport und die richtige Lagerung zählen zu den Aufgabenfeldern der Veranstaltungstechnik.
Ebenso spielt Planung und Organisation eine Rolle: Technische Zeichnungen und Bühnenbild-Pläne werden gelesen, die Licht- und Tonanlagen überprüft, Pläne und Listen erstellt.
Außerdem sind Kenntnisse im Bereich der Elektrotechnik und der Elektronik für Veranstaltungstechniker wichtig: Kabelleitungen werden verlegt und angeschlossen, Mikrofone werden positioniert, Projektionsgeräte wie zum Beispiel Scheinwerfer werden ausgerichtet oder Mischpulte für den richtigen Ton auf dem Event bedient.
Allgemein nehmen Lichttechnik und Tontechnik einen Großteil der Arbeit in der Veranstaltungstechnik ein: In der Lichttechnik werden Beleuchtungspläne erstellt, die richtigen Scheinwerfer und Maschinen ausgewählt und die Bühnen werden in Absprache mit der Regie oder der Produktionsleitung richtig ausgeleuchtet. Die Tontechnik beschäftigt sich mit dem Einspielen von Musik, dem richtigen Sound und der richtigen Lautstärke.
Veranstaltungstechniker und -technikerinnen sind sowohl während der Proben als auch während der Events vor Ort: In dieser Zeit bedienen sie alle bühnen- und szenentechnischen Einrichtungen wie Maschinen, Mischpulte, Drehscheiben oder Nebelmaschinen. Du siehst also: Die Aufgaben für Veranstaltungstechniker sind ebenso zahlreich wie vielfältig.
Wie sieht der Arbeitsalltag in der Veranstaltungstechnik aus?
Dein Arbeitsalltag als Veranstaltungstechniker ist abhängig von dem genauen Bereich, in dem du tätig bist. Grundsätzlich aber gilt: In der Veranstaltungstechnik, vor allem wenn es um Events oder Veranstaltungen geht, gleicht kein Tag dem anderen. Je nachdem wann geprobt wird und wann Vorstellungen und Events stattfinden, solltest du mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und auch mit Wochenend- und Nachtschichten in der Veranstaltungstechnik rechnen.
Bedingt davon, welche Arbeiten im Tagesgeschäft anfallen, bist du im Alltag beispielsweise mit dem Ab- oder dem Aufbau von Anlagen oder der Ton- oder Lichttechnik beschäftigt.
Während deiner Arbeit kann es häufiger mal zu Unterbrechungen kommen, schließlich arbeitest du meistens mit dem ganzen Team der Produktion, manchmal auch mit Darstellern zusammen. Grundsätzlich lässt sich dein Arbeitsalltag aber folgendermaßen gliedern: Entweder baust du für ein zukünftiges Event auf, betreust die Proben, fährst die Vorstellungen oder aber du bist mit dem Abbau beschäftigt.
Allgemein: Dein beruflicher Alltag ist abhängig von der genauen Branche, in der du arbeitest, von deinem Team und natürlich von der konkreten Veranstaltung, die du organisierst und für die du aufbaust.
Was ist Rigging-Veranstaltungstechnik?
Als „Rigging“ wird der Aufbauprozess für das Aufhängen von Lasten, meistens mittels Traversen, bezeichnet. Die Traversen hängen unter der Hallendecke und werden dort mit Ketten, Seilen oder Lastschlaufen befestigt. Sie dienen zur Aufhängung von Lasten und der Veranstaltungstechnik wie zum Beispiel von Scheinwerfern oder Lautsprechern. Rigging bezeichnet also einen bestimmten Teil der Veranstaltungstechnik.
Was macht ein Rigger? „Rigger“ sind die Veranstaltungstechniker und Veranstaltungstechnikerinnen, die sich mit dem Auf- und Abbau der Traversen befassen. Sie bringen daher die Traversen an den Hallendecken an, befestigen aber auch die Technik an den Traversen. Um als Rigger arbeiten zu können, brauchst du eine Weiterbildung – weitere Informationen dazu findest du weiter unten. Hast du diese Weiterbildung abgeschlossen, ist natürlich auch das Rigging Teil deines Alltags.
Wo arbeiten Veranstaltungstechniker (m/w/d)?
Ebenso vielfältig wie der Beruf, sind auch die möglichen Arbeitsorte in der Veranstaltungstechnik: In diesem Bereich kannst du zum Beispiel in Agenturen, die für die Organisation von Events und Veranstaltungen zuständig sind, in Theater-, Konzert- oder Opernhäusern, bei Messeveranstaltungen oder Festspielunternehmen tätig sein. Teilweise gehen Veranstaltungstechniker auch mit auf Tourneen.
Abhängig von deinem genauen Arbeitsort sind dann auch deine Arbeitszeiten. Betreust du Events, wirst du zu den unterschiedlichsten Zeiten inklusive nachts eingesetzt, arbeitest du hingegen auf der Messe, kannst du dich auf halbwegs geregelte Zeiten einstellen. Als Veranstaltungstechniker musst du demzufolge sowohl zeitlich als auch örtlich flexibel einsetzbar sein.
Lehre zum Veranstaltungstechniker / zur Veranstaltungstechnikerin
Wie wird man Veranstaltungstechniker?
In Österreich ist der Job des Veranstaltungstechnikers ein Lehrberuf. Um in diesem Beruf also tätig zu werden, musst du eine Lehre absolviert haben. Diese Ausbildung findet in Österreich dual, also teilweise im Lehrbetrieb, teilweise in der Berufsschule statt und dauert 3,5 Jahre.
Während der Zeit im Betrieb lernst du die praktische Seite des Berufs kennen: Hier beschäftigst du dich mit Ton- und Lichttechnik, mit dem Aufbau von Anlagen sowie mit elektrotechnischen Aufgaben. Kurzum: Alles, was du für den praktischen Teil des Berufes brauchst, erlernst du dort.
In der Schule hingegen werden dir wichtige Informationen und Hintergrundwissen zu deiner Ausbildung beigebracht. Neben berufsspezifischen Informationen, zum Beispiel zur Sicherheit am Arbeitsplatz oder zur Elektronik, vertiefst du in der Schule auch weiter dein Allgemeinwissen.
Wie werde ich Rigger?
Um als Rigger zu arbeiten und somit vor allem in der Höhe tätig zu sein, musst du – sowohl in Österreich als auch in den Nachbarländern wie Deutschland – einen zusätzlichen Kurs absolviert haben. Hier eigenen sich verschiedene Lehrgänge oder Ausbildungen, zum Beispiel zum Höhenklettern.
- Technisches Werken
- Englisch
- Physik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Gute körperliche Verfassung
- Gutes Hör- und Sehvermögen
- Hinter und auf Bühnen
- Wochenend- und Feiertagsarbeit
- Arbeiten im Team
Was für einen Abschluss braucht man als Veranstaltungstechniker? Um deine Karriere in der Veranstaltungstechnik zu starten und dich zur Ausbildung anmelden zu können, solltest du in Österreich die 9. Klasse in der Schule erfolgreich absolviert haben.
Welche Fächer sind wichtig für den Lehrberuf des Veranstaltungstechnikers? Gute Noten im technischen und textilen Werken zeugen von einer handwerklichen Begabung sowie einem technischen Geschick. Auch wenn du in Fächern wie Mathematik und Physik in der Schule gut abgeschnitten hast, kann das bei der Bewerbung für deine Ausbildung hilfreich sein: Hier weisen gute Noten auf Kenntnisse in den Bereichen der Elektronik und der Elektrotechnik hin. Tatsächlich kann auch Englisch in diesem Lehrberuf wichtig sein – schließlich kann es bei der Arbeit an Veranstaltungen auch vorkommen, dass dein Team vorwiegend Englisch spricht.
Du hast in den genannten Fächern in der Schule nicht so gut abgeschlossen wie gewünscht, möchtest aber trotzdem deine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker starten? Dann gilt: Trotzdem bewerben! Viel wichtiger ist nämlich, dass du Interesse am Beruf und an den Veranstaltungen sowie Spaß an Technik hast. Wenn du dann noch die passenden Stärken wie handwerkliches Geschick, physische Ausdauer, eine gute körperliche Verfassung sowie Interesse an Organisation und Planung mitbringst, solltest du die Chance zum Anmelden für die Lehre nutzen.
Wie viel verdient man als Veranstaltungstechniker (m/w/d) in der Lehre?
Das Lehrlingseinkommen (früher: Lehrlingsentschädigung) in der Veranstaltungstechnik hängt davon ab, welcher Kollektivvertrag für deinen Betrieb gilt. Bist du zum Beispiel an einem Bundestheater angestellt, verdienst du etwas weniger als an den Vereinigten Bühnen Wien. Grundsätzlich sind die Unterschiede zwischen den Gehältern in den unterschiedlichen Betrieben allerdings eher gering.
Hier siehst du das Gehalt während deiner Ausbildung an einem Landestheater in Österreich:
- 1. Lehrjahr: 793 Euro
- 2. Lehrjahr: 960 Euro
- 3. Lehrjahr: 1.137 Euro
- 4. Lehrjahr: 1.409 Euro
Nach abgeschlossener Lehre kannst du dich als Veranstaltungstechnikerin auf ein Einstiegsgehalt von 1.690 bis 2.700 Euro in Österreich einstellen.
Quelle: AMS Berufslexikon.
Der Beruf passt gut, wenn
- du auf der Suche nach einer abwechslungsreichen Arbeit bist
- du dich für Technik und Elektronik begeisterst
- du eine Leidenschaft für Licht und Ton hast
- du handwerklich geschickt bist und gern im Team arbeitest
Ein anderer Job eignet sich eher für dich, wenn
- du lieber geregelte Arbeitszeiten ohne Wochenend- und Feierabenddienst möchtest
- du ungern im Team arbeitest
- du nicht schwindelfrei bist
- dir große Veranstaltungen zu stressig oder zu laut sind
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Geschafft – die Ausbildung zum Veranstaltungstechniker bzw. zur Veranstaltungstechnikerin hast du erfolgreich abgeschlossen. Und was jetzt? Direkt auf der Suche nach der nächsten Chance zur beruflichen Weiterentwicklung?
Hier bieten sich 3 Möglichkeiten zur Weiterbildung an:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Möchtest du dich von anderen Bewerbern in der Veranstaltungstechnik abheben, bietet es sich an, sich auf bestimmte Teilbereiche zu spezialisieren. Bei ausreichend Berufserfahrung könntest du dich zum Beispiel auf eines dieser Gebiete fokussieren:
- Eventmanagement
- Großveranstaltungen wie Festivals
- Aufnahmetechnik, Lichttechnik, Tontechnik, Bühnentechnik
- Design von z. B. Sound oder Licht
Durch eine Aufstiegsfortbildung kannst du deine beruflichen Chancen weiterverbessern. Außerdem hast du auf diese Weise die Option, leitende Positionen wie z. B. die des Bühnenmeisters am Theater einzunehmen. Was ist ein Bühnenmeister? Als Bühnenmeister fungierst du als Schnittstelle zwischen der technischen Leitung und der Abteilung der Veranstaltungstechnik. Organisieren, Planen und Koordinieren gehören dabei zu den wichtigsten Tätigkeiten eines Bühnenmeisters.
Möchtest du als Bühnenmeister oder auch beispielsweise als Leiter der Ton- oder Lichttechnik arbeiten, solltest du über einen Meister in Veranstaltungstechnik nachdenken. Auch in Österreich kannst du diesen absolvieren.
Ebenso stellt ein Studium eine Möglichkeit dar, um sich fachlich weiterzubilden und die Karrierechancen weiter zu verbessern. Vielleicht kommt ja einer dieser Studiengänge für dich infrage:
- Eventmanagement
- Elektrotechnik
- Kulturmanagement
Die Anzahl an Arbeitsplätzen an Theater- und Konzerthäusern ist eher gering, dafür suchen viele Firmen für Event-Management nach ausgebildeten Fachkräften. Wenn du dich also bei deiner Suche nach der geeigneten Stelle nicht nur auf Theater oder Opernhäuser konzentrierst, sollte es nicht schwer sein, den passenden Job zu finden.
Die meisten Stellen sind dabei in großen Städten, beispielsweise in Wien, zu finden. Verfügst du dazu noch über Spezialwissen oder über eine zusätzliche Weiterbildung, steht deiner Karriere in der Veranstaltungstechnik nichts mehr im Weg!
Verwandte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Traversen mit Bühnentechnik“ © G.Light – stock.adobe.com; „Lichtregie im Theater“ © Sandra Schink – stock.adobe.com; „Flightcases auf der Seitenbühne“ © Robert Kallenbach – stock.adobe.com; „Installation von Licht-, Ton- und Bühnentechnik“ © Batuhan Toker – stock.adobe.com; „Veranstaltungstechnik auf einer Messe“ © 7maru -stock.adobe.com.