Tiefbauer / Tiefbauerin
Lehre & Beruf
Auf geht es zur Baustelle! Zusammen mit deinem Team kümmerst du dich heute um das Absichern und Einrichten der Baustelle. Als Tiefbauerin kennst du dich bestens mit den verschiedensten Sicherheitsvorschriften aus, sodass kein Unfallrisiko besteht. Weitere allgemeine Informationen zu den Inhalten und Tätigkeiten in diesem Lehrberuf erhältst du jetzt bei uns.
Berufsbild Tiefbauer / Tiefbauerin
Was versteht man unter Tiefbau?
Unter Tiefbau versteht man allgemein einen Bereich des Bauwesens. Tiefbauerinnen beschäftigen sich mit der Planung und Errichtung von Bauwerken, die sich unterhalb der Erdoberfläche befinden.
Was macht man als Tiefbauer (m/w/d)?
Als Tiefbauer bzw. Tiefbauerin gehört es zunächst zu deinen Aufgaben, das Gelände und die passenden Bauteile aufzunehmen und zu vermessen. Außerdem kümmerst du dich um die Planung des Bauablaufs. Hierzu gehören Besprechungen und Einteilungen von Arbeitsschritten.
Der nächste Schritt von Tiefbauerinnen ist es, Baustellen einzurichten und gemäß Sicherheits- und Verkehrsvorschriften abzusichern. Danach geht es oftmals an das Ausheben von Gruben und das Herstellen von Stützungen oder das Aufstellen von Gerüsten. Auch das Verlegen von Rohrkanälen oder das Herstellen von Schalungen, Schüttungen und Böschungen gehören zu deinem Tätigkeitsbereich als Tiefbauer.
Während der Arbeit kommen natürlich Maschinen, Werkzeuge und Geräte nicht zu kurz. Tiefbauerinnen kümmern sich unter anderem um das Bedienen, Reinigen und Warten. Sie verwenden sie aber auch, um Betonmischungen herzustellen oder Bodenmasse zu verdichten.
Was ist ein Aufmaß? Der Begriff Aufmaß hat im Bauwesen zwei Bedeutungen. Einerseits sind damit das Ausmessen und Aufzeichnen von Bauwerken gemeint. Andererseits bedeutet Aufmaß das Festlegen der entstehenden Kosten und Leistungen, beispielsweise Arbeitszeit und Material.
Was ist der Unterschied zwischen Hoch- und Tiefbau?
Sowohl Tiefbau als auch Hochbau sind wichtige Teile im Bereich Bau. Sie unterscheiden sich jedoch in gewisser Hinsicht: Während sich der Tiefbau mit unterirdischen Bauwerken und Baubestandteilen beschäftigt, geht es beim Hochbau um Bauwerke, die sich oberhalb der Erdoberfläche befinden.
Was gehört alles zum Tiefbau? Der Tiefbau ist ein wichtiger Bereich des Bauwesens. Zu ihm gehören Bauvorhaben wie Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau, Gleisbau und Kanalbau.
Und was fällt alles unter Hochbau? Im Hochbau geht es um die Errichtung von Bauwerken wie Wohnhäuser, Brücken, Tunnel, öffentliche Gebäude und Industriebauten. Wie du siehst, ist die Trennung zwischen Hochbau und Tiefbau nicht immer so strikt möglich.
Wie sieht der Berufsalltag als Tiefbauer aus?
Dein Berufsalltag als Tiefbauerin hängt von dem Bereich ab, in dem du arbeitest. Grundsätzlich arbeiten Tiefbauerinnen jedoch viel mit Werkzeugen, Geräten und Maschinen. Dazu gehören beispielsweise Schweißgeräte, Presslufthämmer, Betonmischmaschinen, aber auch Schaufeln, Hacken und Sägen. Auch Bau- und Hilfsstoffe sowie technische Unterlagen sind ein wichtiger Teil der Tätigkeit, beispielsweise arbeiten Tiefbauerinnen mit Beton, Schotter, Sand, Stahl sowie Bau- und Montageplänen.
Als Tiefbauerin arbeitest du auf den Baustellen stets im Team. Du kommst dabei auch in Kontakt mit weiteren Kollegen und Fachkräften des Bauwesens.
Außerdem müssen stets Vorschriften und Auflagen eingehalten werden. Diese betreffen vor allem Arbeitsschutz, Unfallverhütung und Umweltschutz. Da auf der Baustelle ein gewisses Unfallrisiko besteht, ist es als Tiefbauerin zum Beispiel unerlässlich, Schutzkleidung, Helm und Sicherheitsschuhe zu tragen.
Wo arbeitet ein Tiefbauer?
Grundsätzlich kannst du als Tiefbauer in allen Bauunternehmen im Bereich Tiefbau Beschäftigung finden. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Straßenbau, den Brückenbau, den Gleisbau, den Kanalbau und den Tunnelbau.
Während der Arbeit als Tiefbauer befindest du dich oft auf Baustellen.
Ausbildung zum Tiefbauer / zur Tiefbauerin
Während der Suche nach dem passenden Lehrberuf bist du auf die Tiefbau-Lehre aufmerksam geworden, möchtest aber noch mehr über Ablauf, Inhalte und Gehalt erfahren? Im Folgenden geben wir dir noch mehr Informationen.
Wie kann man Tiefbauer werden?
Möchtest du den Beruf Tiefbauer bzw. Tiefbauerin ergreifen, kannst du eine Lehrausbildung absolvieren. Um die Lehre in Österreich zu absolvieren, solltest du die 9-jährige Schulpflicht erfüllt und dir eine Lehrstelle in einem Betrieb bzw. Unternehmen gesichert haben.
Wie läuft die Tiefbau-Lehre ab?
Bei der Ausbildung zum Tiefbauer bzw. zur Tiefbauerin handelt es sich um eine 3-jährige Lehrausbildung, auch duale Ausbildung genannt. Dabei verbringst du deine Zeit überwiegend im Lehrbetrieb. Hier lernst du die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeiten des Berufs kennen. Die restliche Zeit der Ausbildung verbringst du in der Berufsschule, in der du vorrangig theoretische Inhalte kennenlernst.
Zum Ende der Lehre steht für dich die sogenannte Lehrabschlussprüfung an. Hast du diese bestanden, kannst du dich offiziell Tiefbauer bzw. Tiefbauerin nennen.
Den Lehrberuf kannst du auch in 4 Jahren lernen, beispielsweise durch die Berufe Tiefbauspezialist – Schwerpunkt Baumaschinenbetrieb oder Tiefbauspezialist – Schwerpunkt Siedlungswasserbau.
Was lernt man in der Lehre zur Tiefbauerin?
Grundsätzlich lernen angehende Tiefbauerinnen während der Ausbildung alles, was sie brauchen, um den Berufsalltag selbstständig und erfolgreich zu meistern. Während deiner Lehre erwirbst du theoretisches Hintergrundwissen in der Berufsschule und sammelst praktische Erfahrungen im Betrieb. In der Schule lernst du unter anderem, wie du Bauteile, Bauwerksteile, Bauwerke sowie Schalungen und Schüttungen herstellst, wie du Baustellen einrichtest und absicherst und wie du Rohrkanäle verlegst.
In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Fächern wie Bautechnik, Angewandte Mathematik, Bauzeichnen oder Bautechnisches Labor die wichtigsten theoretischen Inhalte. Daneben wird dir auch Allgemeinwissen in Fächern wie Politische Bildung oder Deutsch und Kommunikation vermittelt.
- Mathe
- Werken/Technik
- Physik
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Handwerkliches Geschick
- Körperliche Fitness
- Umfeld: Baustelle
- Arbeit bei Hitze, Kälte und Nässe
- Häufig wechselnde Arbeitsorte
Welche Schulfächer sind wichtig für den Lehrberuf Tiefbauer? Um die Tiefbau-Lehre und den Beruf erfolgreich zu meistern, helfen dir gute Noten in Mathematik, Werken, Technik und Physik. Vorteilhaft sind Fähigkeiten im Fach Mathematik insbesondere, um den richtigen Bedarf an Baumaterial zu berechnen. Als Tiefbauer solltest du außerdem bauphysikalische Grundlagen kennen – hier helfen dir Vorkenntnisse im Bereich Physik. Kennst du dich im Bereich Werken und Technik aus, hilft dir das bei der Arbeit mit verschiedensten Maschinen und beim Anfertigen von einfachen Skizzen.
Auch wenn du diese Fächer nicht deine stärksten Lehrfächer sind, solltest du trotzdem nicht von einer Bewerbung als Tiefbauerin absehen. Viel wichtiger für die erfolgreiche Ausübung des Berufs ist nämlich, dass Lehrlinge großes Interesse und die passenden Stärken aufweisen. Aber welche Stärken sollten Tiefbauerinnen haben? Für den Beruf ist insbesondere wichtig, dass du dich für den Bau und das Bauwesen interessierst, du gerne handwerklich und sorgfältig arbeitest und dich für verschiedenste Baugeräte und Maschinen begeistern kannst. Weiter sollte dir der Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsorten leichtfallen.
Wie viel verdient man als Tiefbauer in der Ausbildung?
Wie dein Tiefbau Lehre Gehalt aussieht, hängt vor allem von den geltenden Kollektivverträgen ab. Werden angehende Tiefbauerinnen in ihrer Ausbildung nach dem Kollektivvertrag Baugewerbe und Bauindustrie vergütet, ist folgendes Lehrlingseinkommen (früher: Lehrlingsentschädigung) möglich:
- 1. Lehrjahr: 1.190 Euro
- 2. Lehrjahr: 1.783 Euro
- 3. Lehrjahr: 2.378 Euro
In Österreich gibt es teilweise eine Sonderregelung: Hast du bereits das 18. Lehrjahr vollendet, kannst du innerhalb der ersten zwei Jahre bereits mit einem höheren Gehalt rechnen.
Quelle: AMS Berufslexikon
Der Lehrberuf Tiefbauer passt gut zu dir, wenn
- du ein gutes Augenmaß und räumliches Vorstellungsvermögen mitbringst
- du kommunikativ und kontaktfreudig bist
- dir die Arbeit bei Kälte, Hitze und Nässe nichts ausmacht
- du gerne handwerklich arbeitest
Andere Berufe passen besser zu dir, wenn
- du nicht im Freien arbeiten möchtest
- du ein Problem mit häufig wechselnden Arbeitsorten hast
- du dich nicht für den Bau interessierst
- körperliche Arbeit dir schwerfällt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner abgeschlossenen Lehrausbildung stehen Tiefbauerinnen alle Türen offen. Möchtest du deine Karriere ankurbeln, bieten sich insbesondere Weiterbildungen an.
Für Berufe im Bereich Bau ist in Österreich die BAUAkademie der Bauwirtschaft die richtige Anlaufstelle. In allen Bundesländern wird von ihr ein Lehrbauhof betrieben, der Fachkurse zu bestimmten Bauthemen oder Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung anbietet. Viele Kurse und Lehrgänge werden daneben auch vom Berufsförderungsinstitut (BFI) und vom Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) durchgeführt. Welche verschiedenen Möglichkeiten du als Tiefbauerin genau hast, zeigen wir dir jetzt.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Damit du im Tiefbau stets aktuelle Entwicklungen mitbekommst, bieten sich verschiedene Spezialisierungen an. Hast du bereits entsprechende Berufserfahrung gesammelt, hast du in Österreich die Möglichkeit, dich unter anderem auf folgende Bereiche zu spezialisieren:
- Straßenbau
- Gleisbau
- Vermessungstechnik
- Bauwirtschaft
- Bauplanung
Eine Aufstiegsfortbildung dient dazu, beruflich aufzusteigen und den Tätigkeitsbereich zu erweitern. Ausgelernte Tiefbauerinnen können in Österreich beispielsweise folgende Aufstiegsmöglichkeiten nutzen:
- Baumaschinenführer/in
- Baukaufmann/-frau
- Bautechniker/in
- Polier/in
- Vermessungstechniker/in
- Wasserbautechniker/in
Wie kann ich Polier werden? Interessiert dich der Beruf Polier, kannst du eine berufsbegleitende, schulische Ausbildung absolvieren. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene duale Ausbildung im Bereich Bau.
Aber auch der Weg über ein Studium kann dich voranbringen. Folgende Studiengänge gibt es für Tiefbauer in Österreich
- Bautechnik
- Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
- Bauingenieurwesen
- Bauprojektmanagement
Was muss ich tun, um Bauleiter zu werden? Möchtest du Bauleiter werden, führt der Weg in der Regel über ein Studium, beispielsweise im Bereich Bautechnik. Eine andere Möglichkeit ist der Weg über eine Bau-Ausbildung, beispielsweise als Tiefbauer oder Maurer, und eine anschließende Weiterbildung.
Im Bereich Bau ist allgemein mit guten Berufsaussichten zu rechnen. Als Tiefbauer werden in den nächsten Jahren immer mehr Fachkräfte gefragt sein. Natürlich stehst du nach der Tiefbau-Lehre auch in Konkurrenz zu Fachkräften aus anderen Berufen, beispielsweise Hochbauern, Betonbauern oder Fachkräften mit abgeschlossenem Studium. Bildest du dich jedoch stetig weiter, hast du als Tiefbauer gute Chancen auf sichere und gut bezahlte Stellen.
Und was verdient man als Tiefbauer? Tiefbauerinnen können mit einem Einstiegsgehalt ab 2.390 Euro rechnen. Beachte: Die Aussagen zum Gehalt basieren auf Branchen-Kollektivverträgen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Tiefbauer bei der Arbeit“ ©Daniel Ernst - stock.adobe.com; „Unterirdische Bauarbeiten“ ©matho - stock.adobe.com; „Arbeit mit Beton“ ©Ramona Heim - stock.adobe.com; „Einsatz im Straßenbau“ ©DoublePHOTO studio - shutterstock.com; „Rohre verlegen“ ©fototheobald - stock.adobe.com; „Arbeitsplatz Baustelle“ ©Sina Ettmer - stock.adobe.com