Pharmatechnologe / Pharmatechnologin
Lehre & Beruf
Die Pharmatechnologie ist ein unverzichtbarer Teil der modernen Arzneimittelherstellung. Doch was genau macht ein Pharmatechnologe? Welche Aufgaben erwarten dich in diesem Beruf und welche Voraussetzungen solltest du dafür mitbringen? Hier erfährst du alles Wichtige rund um die Lehre und die Tätigkeiten in der Pharmatechnologie.
Was macht ein Pharmatechnologe (m/w/d)?
Pharmatechnologen sind für die Herstellung sowie Entwicklung von Arzneimitteln und Pharmaprodukten verantwortlich. Dabei wählen sie die erforderlichen Roh- und Hilfsstoffe anhand von Rezepturen aus und überwachen den meist vollautomatisierten Produktionsprozess. Zu den Aufgaben gehört auch das Bedienen und Überwachen von Produktions-, Abfüll- und Verpackungsanlagen, das Erfassen technischer Daten sowie das Durchführen einfacher labortechnischer Untersuchungen, wie beispielsweise die pH-Wert-Bestimmung.
Als Pharmatechnologin arbeitest du hauptsächlich in Produktionshallen und Labors der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Dabei wird oft gemeinsam mit anderen gearbeitet und die Teams bestehen aus Kollegen verschiedener Fachbereiche wie Chemie, Biologie, Medizin und Technik.
Wie sieht das Arbeitsumfeld in der Pharmatechnologie aus?
Das Arbeitsumfeld in der Pharmatechnologie ist geprägt von hohen Standards und strikten Vorschriften, um die Qualität und Sicherheit der hergestellten Arzneimittel zu gewährleisten. Pharmatechnologen arbeiten in der Regel in sauberen, gut ausgestatteten Laboren und Produktionsstätten. Diese sind oft Teil großer Pharmakonzerne. Du kannst aber auch in kleineren Unternehmen arbeiten, die teilweise auf bestimmte Medikamente spezialisiert sind. Die Arbeitszeiten können je nach Unternehmen und Produktionsprozessen variieren, wobei Schichtarbeit in einigen Bereichen üblich ist.
Wie viel verdient eine Pharmatechnologin?
Als angehende Pharmatechnologin kannst du schon während der Lehre ein gutes Gehalt verdienen, was sich mit jedem Lehrjahr steigert. Im ersten Jahr verdienst du 1.218 Euro im Monat. Im zweiten Jahr steigt dein Einkommen auf 1.523 Euro an. Im dritten Lehrjahr kannst du bereits mit 1.827 Euro monatlich rechnen und im vierten Jahr sind es 2.132 Euro. Wenn du deine Lehre beendet hast, kann dein Einstiegsgehalt je nach konkretem Bereich und Unternehmen bis zu 2.870 Euro pro Monat betragen.
Um eine Lehre als Pharmatechnologe zu beginnen, musst du die 9-jährige Schulpflicht erfüllt haben. Außerdem sind bestimmte Fähigkeiten und Interessen von Vorteil. Eine gute Handgeschicklichkeit ist wichtig, da die Produktionsanlagen eingestellt und gewartet werden müssen. Mathematisch-rechnerische Fähigkeiten sind erforderlich, um Mess- und Analysedaten korrekt auszuwerten. Zudem musst du selbständig arbeiten können, um die Produktion zu überwachen. Technisches Verständnis, Organisationstalent und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit sind auch von Vorteil.
Wie läuft die Pharmatechnologie Lehre ab?
Die Lehre zum Pharmatechnologen findet im dualen Ausbildungssystem statt. Das heißt, sie beinhaltet eine Kombination aus praktischer Arbeit im Lehrbetrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule.
Im Betrieb lernen die angehenden Pharmatechnologen, wie sie die notwendigen Substanzen richtig auswählen und überprüfen, Desinfektions- und Sterilisationsverfahren anwenden und die Produktions-, Abfüll- und Verpackungsanlagen bedienen. Sie werden darin geschult, Störungen an den Anlagen zu beheben, die Einhaltung von Hygienestandards zu überwachen und Betriebs- sowie Prozessdaten zu protokollieren. In der Berufsschule wird allgemeines Wissen erweitert und Fachwissen vertieft.
Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre bist du berechtigt, die Berufsbezeichnung „Fachkraft im Lehrberuf Pharmatechnologie“ zu tragen.
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Welche Berufsaussichten hat man nach der Pharmatechnologie Lehre?
Die Pharmabranche wächst und die Beschäftigung in den letzten Jahren nahm stetig zu. Voraussichtlich wird der Bedarf an Fachkräften sogar noch weiter ansteigen. Das bedeutet, nach der Pharmatechnologie Lehre sind deine Berufsaussichten sehr gut. Aber nicht nur das! Auch Aufstiegsmöglichkeiten stehen dir offen. Beispielsweise kannst du zum Schichtführer, Schichtmeister, Abteilungsleiter oder Werkführer aufsteigen.
Auch die Möglichkeit zur Selbstständigkeit besteht. Du kannst dich entweder im reglementierten Gewerbe „Herstellung von Arzneimitteln und Giften und Großhandel mit Arzneimitteln und Giften“ oder im freien Gewerbe in verwandten Bereichen selbstständig machen.
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Bildnachweis: „Pharmatechnologen im Labor" © Alina Tymofieieva - stock.adobe.com