Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau
Lehre & Beruf
Schon immer warst du begeistert von Immobilien und jetzt überlegst du dir, dich auch beruflich damit zu beschäftigen? Wir geben dir eine Übersicht zu den Aufgaben, den Lehrinhalten und dem Verdienst als Immobilienkauffrau während der Lehre.
Mit dem 1. Mai 2020 wurde die Lehre zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau durch den Lehrberuf Immobilienkaufmann mit den Schwerpunkten Bauträger, Makler und Verwalter ersetzt.
Berufsbild Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau
Was macht man als Immobilienkauffrau (m/w/d)?
Immobilienkaufleute haben, wie der Name bereits vermuten lässt, mit Immobilien zu tun. Sie suchen, kaufen und verkaufen dabei zum Beispiel Einfamilienhäuser und Wohnungen. Sie stehen im ständigen Austausch mit Immobilienmaklern, indem sie bei der Suche und Vermittlung unterstützen sowie verschiedene Büro- und Verwaltungsaufgaben übernehmen. Auch das Erstellen von diversen Marketing-Strategien fällt in ihren Aufgabenbereich.
Wie sieht der Berufsalltag als Immobilienkaufmann aus?
Die Arbeit als Immobilienkaufmann ist sehr vielfältig. Neben der Betreuung der Kunden schreibst du E-Mails und bereitest Verträge vor. Damit alle Verträge rechtskonform sind, hältst du ständigen Austausch mit Banken, Versicherungen und Behörden. Auch deine Mathekenntnisse sind gefragt: Du berechnest diverse Kosten und erledigst die Buchführung. Hauptsächlich befindest du dich dabei im Büro am Computer. Kommt es zu Besichtigungen, machst du dich auf den Weg zur Immobilie.
Je nach gewähltem Schwerpunkt kann dein Berufsalltag als Immobilienkauffrau ganz unterschiedlich aussehen. Mit dem Schwerpunkt Bauträger suchst du nach verfügbaren Grundstücken und begleitest das gesamte Bauvorhaben. Zusätzlich kalkulierst du anfallende Kosten und berätst Interessenten und potenzielle Käufer.
Entscheidest du dich für den Schwerpunkt Makler, arbeitest du vor allem mit Immobilienmaklern zusammen und unterstützt sie bei allen organisatorischen Aufgaben von der Besichtigung der Immobilie bis hin zum Kauf und Verkauf.
Interessierst du dich eher für den Schwerpunkt Verwalter, verwaltest und betreust du Immobilien verschiedener Art. Du erstellst neue Verträge und hältst engen Kontakt zu den Eigentümern und Mietern.
Wo kann man als Immobilienkauffrau arbeiten?
Immobilienkaufleute finden Beschäftigung in Büros von Immobilienunternehmen oder Hausverwaltungen. Zusätzlich arbeiten sie bei Immobilienbesichtigungen im Außendienst und beraten dabei Kunden und Interessenten.
Lehre zum Immobilienkaufmann / zur Immobilienkauffrau
Wie kann man ein Immobilienkaufmann werden?
Über eine 3-jährige duale Ausbildung (Lehre) kannst du in Österreich Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau werden. Die Lehre kannst du beginnen, wenn du die 9-jährige Schulpflicht abgeschlossen hast. Die Berufsschule kannst du erst dann besuchen, wenn du eine Zusage von einem Betrieb bzw. Unternehmen erhalten hast.
Wie läuft die Lehre zum Immobilienkaufmann ab?
Die 3-jährige Lehrausbildung findet parallel in Lehrbetrieb und Berufsschule statt. In der Schule lernst du wichtige theoretische Inhalte kennen, während du im Betrieb die gelernte Theorie direkt in die Praxis umsetzen kannst.
Hast du die Lehrabschlussprüfung erfolgreich absolviert, kannst du dich offiziell Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau nennen.
Was macht man in der Ausbildung als Immobilienkauffrau?
Während der Ausbildung lernst du als Lehrling alles, was du benötigst, um den Beruf selbstständig auszuüben. Angehende Immobilienmaklerinnen lernen im Betrieb unter anderem, wie man Verträge vorbereitet und wie man Kundengespräche und Immobilienbesichtigungen durchführt.
In der Berufsschule lernst du neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschaft auch berufsspezifische Grundlagen in beispielsweise kaufmännischer Steuerung und Kontrolle.
Wir zeigen dir, mit welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Lehrstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind.
- Mathe
- Wirtschaft
- Deutsch
- Überzeugungsfähigkeit
- Durchhaltevermögen
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Umfeld: Büro
- Flexible Zeiten, Gleitzeit
- Gelegentliche Dienstreisen
Für eine Lehrstelle als Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau kannst du dich mit jedem Abschluss anmelden.
Von Vorteil ist es, wenn du bereits in der Schule gute Noten in Mathe und Wirtschaft hattest. Natürlich sind die guten Noten kein Muss, denn viel wichtiger ist, dass du die passenden Stärken mitbringst. Immobilienkaufleute sollten nämlich eine starke Überzeugungsfähigkeit sowie Durchhaltevermögen besitzen.
In diesem Beruf bist du die meiste Zeit im Büro. Für Immobilienbesichtigungen fährst du jedoch direkt zum Kunden, wodurch es zu unregelmäßigen Arbeitszeiten kommen kann.
Dein Arbeitsumfeld kann je nach Unternehmen und gewähltem Schwerpunkt ganz unterschiedlich aussehen. Überlege dir also genau, welcher Ausbildungsbetrieb und welcher Schwerpunkt am besten zu dir passt.
Wie viel verdient man als Immobilienkaufmann in der Ausbildung?
Wie viel du während der Ausbildung verdienst, ist in Österreich an einen Kollektivvertrag gebunden. Bist du beispielsweise in der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) angestellt, kannst du mit folgendem Lehrlingseinkommen (früher Lehrlingsentschädigung) rechnen:
- im 1. Lehrjahr: 1.030 Euro
- im 1. Lehrjahr: 1.320 Euro
- im 1. Lehrjahr: 1.600 Euro
Quelle: AMS Berufslexikon
Der Beruf Immobilienkauffrau passt gut zu dir, wenn
- du kommunikativ bist
- du durchsetzungsfähig bist
- du dich für Wirtschaft interessierst
Ein anderer Beruf würde besser passen, wenn
- du keine unregelmäßigen Arbeitszeiten magst
- du ungern im Büro arbeiten möchtest
- dir Termindruck Stress bereitet
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Lehre zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau abgeschlossen, hast du einige Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Du kannst dich auf einige Themen spezialisieren, zum Beispiel:
- Zinshäuser, Büro- und Gewerbeobjekte
- Einfamilienhäuser, Villen, Luxusobjekte
- Eigentums- und Mietwohnungen
- Finanzierung, Immobilienleasing
Mit einer Aufstiegsfortbildung kannst du beruflich aufsteigen und deine Karrierechancen erhöhen. Diese Weiterbildungen bieten sich nach deiner Lehre an:
- Immobilienmakler/in
- Immobilienverwalter/in
- Abteilungsleiter/in
Es gibt aber auch passende Studiengänge nach deiner Lehre, zum Beispiel:
- Facility-Management
- Erneuerbare Energien
- Betriebswirtschaftslehre
Die Zukunftsaussichten als Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau stehen gut. Die Nachfrage nach Immobilien ist nach wie vor groß, da Immobilien häufig als Geldanlage genutzt werden. Fachkundige Immobilienfachleute werden dementsprechend auch in Zukunft weiterhin gesucht.
Immobilienkaufleute haben in ihrem Berufsalltag viel mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun. Nachhaltige Bauweisen und digitale Verträge, die per Mail verschickt werden, sind über die Jahre sowohl beliebter als auch immer weiter zum Standard geworden. Immobilienkaufleute bilden sich demnach stetig weiter und engagieren sich, nachhaltiger zu werden.
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Weitere Infos
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