Berufe » Handwerksberufe
Handwerkliches Geschick zählst du zu deinen Stärken und die Arbeit mit Maschinen schreckt dich nicht ab? Dann bist du hier richtig. Wir geben dir einen Überblick, welche handwerklichen Berufe es in Österreich gibt und wie du diese mit in der Schule, mit einer Lehre oder einem Studium erlernen kannst.
Allgemeine Informationen zu Handwerksberufen
Was für handwerkliche Berufe gibt es?
Die Sparte Handwerk ist breit gefächert und teilt sich in die unterschiedlichsten Branchen auf. Zu den handwerklichen Berufen zählen zum Beispiel:
- Bäcker/in
- Dachdecker/in,
- Spengler/in oder auch
- Uhrmacher/in – Zeitmesstechniker/in
Vielleicht merkst du schon jetzt, dass das Handwerk in viel mehr Berufsgruppen gebraucht wird, als du es ursprünglich erwartet hast. Handwerksberufe sind wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft und maßgeblich beteiligt am Klimaschutz, der Digitalisierung, der Instandhaltung der Infrastruktur und vielen weiteren Faktoren.
Was ist der beste Handwerksberuf?
Welcher der beste Beruf im Handwerk ist, können wir dir leider nicht sagen, denn das liegt bekanntlich im Auge des Betrachters.
Stattdessen können wir dir die beiden beliebtesten Berufe im Handwerk zeigen:
Berufsgruppen im Handwerk
Wir haben dir bereits erzählt, dass sich das Handwerk in Österreich auf verschiedene Berufsgruppen verteilt. Wir geben dir eine Übersicht und zeigen dir Beispiele für handwerkliche Berufe in den unterschiedlichen Branchen.
In dieser Berufsgruppe ist das Handwerk ein sehr wichtiger Bestandteil. Auf Baustellen sämtlicher Art bedarf es der verschiedensten handwerklichen Berufen. Hier findest du zum Beispiel folgende Berufe:
- Bodenleger/in
- Bauspengler/in
- Dachdecker/in
- Maurer/in
- Pflasterer/Pflasterin
- Tiefbauer/in
- Tischlereitechniker/in
Gewonnene Rohstoffe werden, auch unter der Nutzung diverser Maschinen, für die weitere Verwendung bearbeitet. Mögliche Berufe sind:
- Glasmacher/in
- Keramiker/in
- Steinmetz/in
Auch in dieser Gruppe braucht es handwerkliche Berufe. Ob du es glaubst oder nicht, auch die Lebensmittelherstellung kann ein Handwerk sein. Beispiele für diese Branche sind unter anderem:
- Bäcker/in
- Chocolatier/Chocolatière
- Lebensmitteltechniker/in
Elektronische Systeme zu vernetzen und zu warten, steht in dieser Berufsgruppe ganz oben. Mögliche Berufe sind:
Vor allem für den landwirtschaftlichen Betrieb müssen Maschinen, Geräte und auch Fahrzeuge entwickelt, angepasst oder repariert werden. In dieser Berufsgruppe kannst du zum Beispiel folgende Berufe ausüben:
- Land- und Baumaschinentechniker/in
- Landwirtschaftstechniker/in
Metall verformen, bearbeiten und für den weiteren Bedarf anpassen. Karosserieteile herstellen und verbauen. Das Handwerk beschäftigt sich hier vorwiegend mit dem Rohstoff Metall. Beispiele für diese Branche sind:
- Büchsenmacher/in
- Kfz-Mechatroniker/in
- Spengler/in
Hier stehen Kreativität und technisches Verständnis ganz weit vorn. Ob feinmechanische Arbeiten, das Herstellen von Schmuckstücken oder Vasen: Die Auswahl ist groß. Beispiele sind:
- Gold- und Silberschmied/in und Juwelier/in
- Keramiker/in
- Uhrmacher/in - Zeitmesstechniker/in
Eine Berufsgruppe, die man eventuell nicht direkt mit dem Handwerk in Verbindung bringt. Jedoch gibt es auch hier handwerkliche Arbeiten, die verrichtet werden müssen, zum Beispiel:
- Rauchfangkehrer/in
Ein modischer Haarschnitt oder auch das Erstellen von Hörgeräten? In dieser Gruppe liegt der Fokus auf diversen Schönheits- und Gesundheitsaspekten. Beispiele hierfür sind:
- Friseur/in
- Hörgeräteakustiker/in
Lehre im Handwerk
Was ist eine Lehre?
Die Lehre ist eine Berufsausbildung. Das Besondere an dieser Art der Ausbildung ist das duale Modell. Das bedeutet, dass du während deiner Lehre in einem Betrieb arbeitest und in einer Berufsschule unterrichtet wirst.
Die duale Ausbildung in einem Lehrberuf kann jede Person machen, die die 9-jährige Schulpflicht abgeschlossen hat.
Welche Lehren gibt es im Handwerk?
Das Handwerk hat viele verschiedene Lehren in den unterschiedlichsten Branchen als duale Ausbildung zu bieten. Vom Bodenleger und Dachdecker über Bäckerin und Chocolatier bis hin zu Uhrmacher und Elektroniker ist vieles dabei.
Voraussetzungen für Handwerksberufe
Welche Voraussetzungen brauche ich für handwerkliche Berufe?
Eine Lehre im Handwerk können grundsätzlich alle machen, die die 9-jährige Schulpflicht erfolgreich abgeschlossen haben.
Zusätzlich sind folgende Fähigkeiten ratsam für einen handwerklichen Beruf:
- Technisches Grundverständnis
- Spaß an der Arbeit mit Maschinen
- Beobachtungsgenauigkeit
- Handgeschick
- Räumliches Denken
- Körperbeherrschung
- Sorgfalt
- Selbstständiges Arbeiten
Gehalt für handwerkliche Berufe
Bei welchem handwerklichen Beruf verdient man am meisten?
Die gute Nachricht zuerst: In Österreich ist dein Gehalt für Berufe im Handwerk durch einen Kollektivvertrag (kurz KV) geregelt.
Das durchschnittliche Gehalt im Handwerk liegt in Österreich bei rund 41.400 Euro brutto im Jahr. Aber Vorsicht: Das Durchschnittsgehalt wird durch diverse Meisterberufe angehoben.
Willst du nach deiner Lehre viel verdienen, kannst du dich zum Meister weiterbilden lassen. Am meisten verdienst du durchschnittlich als Elektromeisterin, Kfz-Mechaniker Meisterin oder Schlossermeisterin. Möchtest du nach deinem Meister noch mehr theoretisches Wissen sammeln, hast du sogar die Möglichkeit zu einem Studium mit Hauptschulabschluss.
Der Kollektivvertrag ist im deutschsprachigen Raum auch als Tarifvertrag bekannt. Hierbei handelt es sich um einen Vertrag, der kollektiv zwischen 2 Tarifparteien, nämlich dem Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverband, beschlossen wird. Das bedeutet, dass dein Gehalt in einem Handwerksberuf festgelegt ist und du dir keine Sorgen um Gehaltsverhandlungen oder Ähnliches machen musst.
Auch während deiner Lehre erhältst du Gehalt – das Lehrlingseinkommen (früher Lehrlingsentschädigung). Diese variiert je nach Beruf und ist ebenso durch einen Kollektivvertrag geregelt. Mit folgenden Gehältern kannst du während deiner Lehre im Handwerk durchschnittlich rechnen:
- 1. Lehrjahr: 642,45 Euro
- 2. Lehrjahr: 845,88 Euro
- 3. Lehrjahr: 1.006,49 Euro
- 4. Lehrjahr: 1.338,42 Euro
Zukunftsaussichten
Welche Berufe im Handwerk haben Zukunft?
Auch in der Zukunft ist das Handwerk unvermeidbar und wichtig für unsere Gesellschaft. Elektriker, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, elektrische und elektronische Systeme am Laufen zu halten. Maurer, die Häuser nach neuen, klimafreundlicheren oder sogar klimaneutralen Maßstäben bauen. Man könnte die Liste der verschiedenen Berufe noch weiter in die Länge ziehen, aber um alles kurz auf den Punkt zu bringen: Das Handwerk hat Zukunft.
Handwerksberufe sind essentiell für viele Bereiche. Entscheidest du dich also für einen Beruf in dieser Branche, kannst du also mit Jobsicherheit und steigenden Gehältern nach Kollektivverträgen rechnen.
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Bildnachweis: „Handwerkerin verlegt Böden“ © Alexander & Theresia Schulz - stock.adobe.com