Facharbeiter Forstwirtschaft / Facharbeiterin Forstwirtschaft
Lehre & Beruf
Bereit für einen verantwortungsvollen Job in den Tiefen der Wälder? Erfahre hier, wie du als Hüter der Wälder einen bedeutenden Beitrag zu ihrer Erhaltung und nachhaltigen Nutzung leisten kannst. Als Facharbeiter für Forstwirtschaft bist du der Experte in Sachen Wälder, Wildtiere und ökologische Zusammenhänge. Dein umfassendes Wissen über Forstwirtschaft, Waldökologie und Naturschutzmaßnahmen trägt dazu bei, die Natur in ihrer ganzen Pracht zu erhalten und zu schützen.
Berufsbild Facharbeiter / Facharbeiterin Forstwirtschaft
Du bist interessiert daran, eine Karriere als Facharbeiter für Forstwirtschaft anzustreben und möchtest mehr darüber erfahren? Wir zeigen dir, was die Lehre des Facharbeiters für Forstwirtschaft ausmacht – von den Aufgaben bis zu den Zukunftsaussichten.
Was macht eine Facharbeiterin Forstwirtschaft (m/w/d)?
Als Facharbeiterin für Forstwirtschaft liegt deine Verantwortung darin, für die nachhaltige Bewirtschaftung von Waldgebieten zu sorgen. Du kümmerst dich um die Pflege und den Schutz des Waldes, überwachst den Zustand des Waldbestands und trägst dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in den Wäldern zu erhalten.
Zu deinen Aufgaben gehören unter anderem:
- Holzernte
- Waldpflege
- Pflanzungen
- Waldschutz
- Instandhaltung von Forststraßen und -anlagen
Neben der Waldpflege und -bewirtschaftung bist du aber auch für die Durchführung von Naturschutzmaßnahmen, die Beobachtung von Pflanzen- und Tierpopulationen sowie die Beratung von Waldbesitzern zuständig. Dein Tätigkeitsfeld als Forstfacharbeiter ist demnach sehr vielfältig.
Wie sieht der Berufsalltag als Facharbeiter Forstwirtschaft aus?
Der Berufsalltag als Facharbeiter Forstwirtschaft ist abwechslungsreich und kann körperlich anstrengend sein. Meist arbeitest du dabei im Freien, egal bei welchem Wetter. Deine Aufgaben umfassen das Fällen und Entrinden von Bäumen, die Messung und Zerteilung von Baumstämmen sowie die Durchführung von Aufforstungs- und Pflegemaßnahmen im Wald. Zur Waldpflege gehört auch die Beseitigung von Schäden durch Schnee oder Wild, die Entfernung kranker Bäume sowie die Pflege von Waldwegen.
Für die Arbeit im Wald nutzt du verschiedene Werkzeuge und Geräte, wie beispielsweise Motorsägen und Traktoren. Neben der Holzernte und Waldpflege kümmerst du dich auch um Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie den Bau von Forststraßen.
Die Abstimmung mit Förstern, Berufsjägern und anderen Waldarbeitern ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil deiner Tätigkeit, um sich nicht gegenseitig in die Quere zu kommen. Das trägt zur Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit der Arbeit bei.
Neben der körperlich anstrengenden Arbeit im Wald, wie Holzfällen und Pflanzung von Bäumen, übernimmt der Facharbeiter Forstwirtschaft auch organisatorische Aufgaben. Dazu gehört die Planung und Kontrolle der zu erledigenden Aufgaben im Wald, sowie die Wartung von Werkzeugen und Maschinen.
Wo arbeiten Facharbeiter Forstwirtschaft?
Facharbeiter in der Forstwirtschaft sind gefragte Fachkräfte, die in zahlreichen Bereichen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen einsetzen können. Sowohl private als auch öffentliche Forstbetriebe, Forstverwaltungen oder die Österreichischen Bundesforste bieten Stellen in diesem Bereich an. Aber auch Holzschlägerungen, Sägewerke oder Nationalparks können potenzielle Arbeitgeber sein. Das Arbeitsumfeld ist dabei primär im Freien, jedoch sind sie auch in Werkstätten, Büros und anderen Einrichtungen anzutreffen.
Lehre zum Facharbeiter / zur Facharbeiterin Forstwirtschaft
Wie kann man Facharbeiter Forstwirtschaft werden?
Der gängige Weg zum Facharbeiter Forstwirtschaft führt über eine dreijährige duale Lehre, die den Abschluss der 9-jährigen Schulpflicht voraussetzt. Am Ende der Lehre musst du eine Facharbeiterprüfung absolvieren. Bestehst du diese, erhältst du den Facharbeiterbrief, um offiziell in der Forstwirtschaft arbeiten zu dürfen.
Die Lehre zum Forstfacharbeiter ist sehr praxisorientiert, da knapp 80 Prozent der Ausbildungszeit im Lehrbetrieb stattfinden. Die restliche Zeit verbringst du in der Berufsschule.
Alternativ zur klassischen Lehrausbildung kannst du bereits nach 8 Schuljahren eine dreijährige Fachschule (LFS/HBLA) mit dem Hauptfach Forstwirtschaft besuchen. Absolvierst du diese erfolgreich, ersetzt dein Abschluss die Facharbeiterprüfung und du kannst den Facharbeiterbrief beantragen.
Wie läuft die Lehre zum Facharbeiter Forstwirtschaft ab?
Die duale Lehrausbildung zum Facharbeiter Forstwirtschaft kombiniert praktische Berufserfahrungen im Wald mit Theorieunterricht in der Berufsschule. Die Lehre dauert in der Regel 3 Jahre, kann aber je nach Umständen und Bestimmungen im jeweiligen Bundesland auf 2 Jahre verkürzt werden.
Was lernt man in der Lehre zum Facharbeiter Forstwirt?
Im Lehrbetrieb lernst du den Beruf praktisch von Grund auf. Du wirst unter Anleitung erfahrener Facharbeiter in allen Bereichen der Forstwirtschaft tätig sein:
- Holzernte: Bäume fällen, entrinden und transportieren
- Waldpflege: Jungbäume pflanzen, Äste schneiden und Totholz entfernen
- Waldschutz: Schädlinge und Krankheiten bekämpfen, Wildschäden verhüten
- Instandhaltung: Waldwege und Forststraßen instand halten
- Maschinenbedienung: Forstmaschinen und Geräte bedienen und warten
In der Fachschule dagegen wird dir das theoretische Wissen vermittelt, das du für deine Arbeit im Wald benötigst.
Dazu gehören unter anderem Grundlagen in Botanik, Waldkunde und Forsttechnik. Aber auch relevante Rechtsvorschriften und Gesetze im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft sind mögliche Ausbildungsinhalte.
- Mathe
- Biologie
- Werken/Technik
- Handwerklich-technisches Geschick
- physische Ausdauer
- Reaktionsfähigkeit
- Freiluftarbeit
- Arbeit in Gruppen
- Körperliche Arbeit
Welche Schulfächer sind wesentlich für angehende Facharbeiter der Forstwirtschaft? Mathematikkenntnisse sind besonders nützlich, um forstwirtschaftliche Berechnungen zur Holzernte oder -transport oder Auswertungen von Waldmessdaten durchzuführen. Biologie dagegen vermittelt ein fundiertes Verständnis für die Waldökosysteme, Baumarten und Naturschutzpraktiken. In der praktischen Arbeit im Wald und im Umgang mit Forstmaschinen sind besonders handwerkliche Fähigkeiten gefragt, weshalb du mit guten Noten in Werken/Technik glänzen kannst.
Auch wenn Mathematik, Biologie und Werken/Technik nicht zu deinen stärksten Fächern gehören, kann dennoch eine Lehre zum Facharbeiter in der Forstwirtschaft für dich infrage kommen. Am wichtigsten bei der Arbeit im Freien ist physische Fitness, da besonders für die Holzernte und Waldpflege körperliche Kraft, Ausdauer und Wendigkeit erforderlich ist. Für eine ideale Bedienung und Instandhaltung der nötigen technischen Geräte und Maschinen kannst du außerdem mit handwerklich-technischem Geschick punkten.
Eine gute Reaktionsfähigkeit trägt dazu bei, das Sicherheitsrisiko beispielsweise durch umstürzende Bäume im Wald zu minimieren. Aber auch die Arbeit mit Maschinen und Geräten kann Gefahr bergen, etwa durch unerwartete Maschinenbewegungen oder eingeklemmte Gegenstände.
Was die Arbeitsbedingungen angeht, solltest du keine Scheu vor Teamarbeit haben. Beim Fällen großer Bäume ist es zum Beispiel oft erforderlich, dass mehrere Fachkräfte zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Baum in die gewünschte Richtung fällt und keine Schäden anrichtet. Arbeitsteilung und eine gute Kommunikation und Koordination innerhalb der Gruppe sind demnach das A und O für eine effiziente und sichere Durchführung der Aufgaben.
Wie viel verdient man als Facharbeiter Forstwirtschaft in der Ausbildung?
Die Höhe des Lehrlingseinkommens ist durch den Kollektivvertrag deines Lehrbetriebs festgelegt. Es variiert je nach Branche und Lehrjahr.
Absolvierst du deine Lehre beispielsweise beim Bundesforst, ist folgendes Gehalt möglich:
- im 1. Lehrjahr: 1.131 Euro
- im 2. Lehrjahr: 1.432 Euro
- im 3. Lehrjahr: 2.416 Euro
Quelle: AMS Berufslexikon
Die Lehre zum Facharbeiter Forstwirtschaft passt gut zu dir, wenn
- dir Arbeit bei Wind und Wetter nichts ausmacht
- du körperlich fit bist
- du über ein handwerklich-technisches Verständnis verfügst
- du ein Teamplayer bist
Eine andere Karriere könnte eher für dich geeignet sein, wenn
- dir große Maschinen Angst machen
- du lieber im Büro im Warmen sitzen möchtest
- dir Umweltschutz egal ist
- starke körperliche Beanspruchung nichts für dich ist
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Klasse! Du hast die Lehre zum Facharbeiter Forstwirtschaft erfolgreich abgeschlossen. Wenn du nun deine Karriere vorantreiben möchtest, stehen dir nach der Lehre zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen.
In der folgenden Übersicht erfährst du, welche drei Optionen Facharbeitern in der Forstwirtschaft zur Verfügung stehen:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Eine Anpassungsfortbildung hilft dir dabei, dein Wissen gezielt zu vertiefen. Im Bereich Forstwirtschaft kannst du Zusatzqualifikationen erlangen, indem du einen Motorsäge- oder Forstmaschinenführerschein machst. Die Landeslandwirtschaftskammern bieten hierfür zum Beispiel Schulungen an.
Neben der Weiterbildung zum Forstmaschinenführer gibt es eine Reihe weiterer Fortbildungen, wie die zum Waldpädagoge, der Kindern oder Erwachsenen Wissen über den Wald näher bringt.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, dich für eine höhere Position in deinem Bereich zu qualifizieren. In der Forstwirtschaft bietet sich hierfür der berufsbegleitende Meisterlehrgang an, der dich durch Ablegen einer Meisterprüfung zum Forstwirtschaftsmeister befähigt. Er kann selbständig einen Forstbetrieb führen und darf Lehrlinge ausbilden.
Eine weitere Weiterbildungsmöglichkeit ist ein Studium, das dir neue berufliche Perspektiven eröffnen kann. Vertiefe deine Qualifikationen und Kenntnisse zum Beispiel im Bachelorstudium Forstwirtschaft. Hier lernst du von der Ökologie und Biologie des Waldes bis hin zu Holzernte und -vermarktung alles, was du brauchst, um den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Weitere Möglichkeiten sind:
- Holztechnik
- Waldwirtschaft
- Landschaftsökologie
- Biologie
Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du für den Zugang zu einer Universität oder Hochschule die Matura benötigst.
Die Forstwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für den Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer Wälder. Facharbeiter in der Forstwirtschaft werden auch in Zukunft gefragt sein, um den wachsenden Anforderungen an den Wald- und Umweltschutz gerecht zu werden und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu gewährleisten.
Obwohl man es auf den ersten Blick nicht vermuten mag, haben die Veränderungen durch Digitalisierung auch Einfluss auf die Forstwirtschaft. Digitale Techniken wie Drohnen oder GPS-Forstmaschinen revolutionieren das Berufsfeld, wodurch Arbeitsprozesse effizienter und nachhaltiger werden. Beispielweise bei Holzernte, -transport und -schutz. Facharbeiter, die sich mit den neuen Technologien vertraut machen, haben gute Zukunftsaussichten.
Und wie sehen die Gehaltsaussichten aus? Was verdienen Forstfacharbeiter? Nach Abschluss deiner Lehre kannst du im Schnitt mit einem Einstiegsgehalt von 1.850 bis 3.130 Euro rechnen. Natürlich erhöhen sich über die Jahre nicht nur deine Berufserfahrung und Qualifikation, auch dein Gehalt steigt.
Quelle: AMS Karrierekompass 2022
Berufe aus dem Bereich Garten, Landwirtschaft & Natur
Weitere Infos
Bildnachweis:
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„Facharbeiter Forstwirtschaft fällt Baum“ ©Anja Götz - stock.adobe.com
„Facharbeiter Forstwirtschaft und Motorsäge“ ©Karin & Uwe Annas - stock.adobe.com
„Facharbeiterin Forstwirtschaft begutachtet Waldzustand“ ©ronstik - stock.adobe.com
„Facharbeiter Forstwirtschaft bepflanzen“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com
„Facharbeiter Forstwirtschaft markieren Bäume“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com