Dachdecker / Dachdeckerin
Lehre & Beruf
Du fühlst dich wohl in der Höhe und sucht nach einem Beruf, der dich auch körperlich fordert? Dann könnte der Beruf des Dachdeckers das Richtige für dich sein. Die Dachdeckerei gehört zu den traditionellen Handwerken. Wenn du in dieser Branche tätig bist, sorgst du dafür, dass jedes Haus das passende Dach bekommt – ob Flachdach, Satteldach oder Mansardendach.
Du stehst kurz vor deinem Schulabschluss und suchst noch nach einer geeigneten Lehrstelle? Falls du dich für einen handwerklichen Job interessierst und die Dächer deiner Stadt gestalten möchtest, ist dir bestimmt schon einmal der Beruf des Dachdeckers in den Sinn gekommen. Du bist noch auf der Suche nach Informationen zu diesem Beruf und der Ausbildung? Dann findest du hier nützliche Infos über das Handwerk sowie zur Lehre und deren Voraussetzungen.
Berufsbild Dachdecker / Dachdeckerin
Was macht ein Dachdecker?
Als Dachdecker beschäftigst du dich hauptsächlich mit Dacheindeckungen und den Reparatur- und Instandhaltungen der Dächer. Zu deinen Aufgaben gehören das Montieren von Bauteilen für Dächer und Wände, das Herstellen von Unterkonstruktionen sowie Vorrichtungen und das Durchführen von Dämmarbeiten am Dach. Dabei beschäftigst du dich mit den unterschiedlichsten Dacharten wie dem Flachdach oder dem Kreuzdach. In diesem Beruf bist du verantwortlich für die Sicherheit und Stabilität von Dächern – ein wichtiger Job also!
Je nach Unternehmen können dir auch weitere Aufgaben zufallen wie zum Beispiel die Gebäude-Abdichtung im Erdreich oder die Fassadenverkleidung. Alle Möglichkeiten rund um das Thema Dach stehen dir offen.
Wie sieht der Alltag von Dachdeckern aus?
Der Beruf als Dachdecker ist vielseitig, genauso wie dein Arbeitsumfeld: In diesem Beruf verbringst du viel Zeit an der frischen Luft und auf Baustellen, das Erstellen und Vorbereiten von Bauteilen findet aber auch im Betrieb statt.
Wann fangen Dachdecker an zu arbeiten? Der Tag startet für Dachdeckerinnen – so wie für die meisten Handwerker – um 7 Uhr morgens. Meistens trifft man sich im Unternehmen, um die Bauteile zu verladen und sich gemeinsam auf den Weg zur Baustelle zu machen. Manchmal fährt man auch auf direktem Weg zur Baustelle und hat erst dort den ertsen Kontakt mit den Kollegen.
Wie lange arbeitet ein Dachdecker? In der Dachdeckerei hast du im Winter eine wöchentliche Arbeitszeit von 37,5 Stunden, im Sommer sind es 40 Stunden. Je nach Saison und nach der Länge deiner Pause endet dein Arbeitstag in der Dachdeckerei im Regelfall also zwischen 15:30 und 16:00 Uhr.
Entweder beendest du deinen Tag direkt auf der Baustelle oder aber im Unternehmen – hier fallen noch Aufgaben wie Planung oder Baustellen-Zuteilung an.
Im Kontakt mit Kunden stehst du in diesem Beruf eher selten – zumindest wenn du keinen eigenen Betrieb leitest. Dafür ist der Kontakt zu deinen Kollegen in dieser Branche sehr eng und basiert auf Vertrauen, denn schließlich ist der Job nicht ungefährlich.
Lehre zum Dachdecker / zur Dachdeckerin
Wie werde ich Dachdecker?
Die Duale Dachdecker-Lehre dauert in Österreich 3 Jahre. Während der Lehre verbringst du deine Zeit überwiegend im handwerklichen Betrieb, in dem du praktische Inhalte erlernst. Im restlichen Teil deiner Zeit besuchst du die Berufsschule, um dort theoretische Infos und Hintergrundwissen zu erlernen.
Durch den praktischen Teil deiner Ausbildung lernst du die Tätigkeiten und Aufgaben eines Dachdeckers kennen. In dieser Zeit wirst du bereits auf Baustellen eingesetzt und kannst im Kontakt mit deinen Kollegen zum Beispiel die Handhabung von Werkstoffen oder den Umgang mit Maschinen und Geräten erlernen. In dieser Zeit lernst du, was du hinsichtlich des Aufbaus von einem Dach beachten musst und worauf es im Beruf ankommt.
In der Berufsschule werden dir theoretische Inhalte vermittelt, die du dann im beruflichen Alltag einbringen kannst. Berufliche Infos zur Sparte Dachdeckerei erhältst du also in dieser Zeit.
Lehre mit Matura? Falls du dich für die Matura interessierst, kannst du diese auch gleichzeitig mit der Ausbildung absolvieren. Eine schulische Ausbildung wird allerdings nicht vergütet.
Wie viel verdient man während der Lehre als Dachdecker?
Auf dieses Gehalt kannst du dich als Lehrling in der Dachdeckerei freuen:
- 1. Lehrjahr: 1.102 bzw. 1.373 Euro
- 2. Lehrjahr: 1.373 Euro
- 3. Lehrjahr: 1.644 Euro
Lehrlinge, die die Ausbildung nach Vollendung des 18. Lebensjahres beginnen, verdienen bereits im 1. Lehrjahr 1.373 Euro.
Quelle: AMS Berufslexikon.
In Österreich besteht die Möglichkeit der Doppellehre: In der Doppellehre kannst du in 2 Lehrberufen bei 1 Lehrberechtigten gleichzeitig ausgebildet werden. Wenn du eine Karriere in der Dachdeckerei anstrebst, bietet sich diese Möglichkeit an – über 90 Prozent der Lehrlinge in dieser Branche absolvieren eine Doppellehre.
Am beliebtesten ist die Doppellehre in Verbindung mit der Ausbildung zum Spengler oder zur Spenglerin. Als Spengler bestehen deine Hauptaufgaben im Bearbeiten von Metallblechen, die dann zum Beispiel als Bauteil für ein Dach oder eine Dachrinne genutzt werden, sowie in der Montage und Instandhaltung. Du siehst: Der Beruf als Spengler passt optimal zum Job als Dachdecker. Dachdeckerei und Spenglerei sind also 2 Branchen, die sich optimal ergänzen – Doppellehre lohnt sich also!
Eine andere beliebte Branche in Kombination und Kontakt mit der Dachdeckerei ist die Zimmerei. In der Zimmerei arbeitest du vorwiegend mit Holz. Erstellen und Reparieren von Bauteilen gehört hier zu deinen Hauptaufgaben.
Wer darf also ein Dach decken? Das Dachdecken übernehmen eigentlich nur die Dachdecker selbst. Der Zimmerer hingegen konstruiert den Dachstuhl, der Spengler kümmert sich um Entwässerung und Metallverarbeitung. Wenn du das Dachdecken mit der Spenglerei und der Zimmerei verbindest, hast du also alle Fähigkeiten, die es braucht, um ein Dach zu bauen.
Wenn du dich also für eine Doppellehre interessierst, informiere dich doch über die Spenglerei und Zimmerei: Diese beiden Branchen können bestmöglich deine Fähigkeiten als Dachdeckerin ergänzen!
- Werken und Gestalten
- Mathe
- Physik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Gute Kondition und viel Energie
- Umfeld: Baustelle
- Körperliche Beanspruchung
- Geregelte Arbeitszeiten
Was muss man als Dachdecker können?
Um erfolgreich als Dachdecker durchzustarten, solltest du einige Fähigkeiten mitbringen:
- Handwerklich-technisches Geschick
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Spaß am Arbeiten unter freiem Himmel
- Schwindelfreiheit und Trittsicherheit
- Sorgfalt & Präzision
- Gute körperliche Kondition und Energie
Welchen Abschluss braucht man, um Dachdecker zu werden? Um in der Dachdeckerei zu arbeiten, solltest du die Schule mit der Mittleren Reife verlassen haben. Das heißt: Die 9. Klasse solltest du erfolgreich abgeschlossen haben, um die Ausbildung in einem der handwerklichen Jobs zu beginnen.
Welche Schulfächer sind wichtig für Dachdecker? Natürlich geben auch deine Noten und schulischen Interessen Aufschluss darüber, ob eine Laufbahn in dieser Branche das Richtige für dich sein könnte: Wenn du zum Beispiel gute Bewertungen im technischen Werken und Gestalten hattest und dich außerdem für Mathe und Physik begeisterst, könnten Jobs im Handwerk – wie der des Dachdeckers – zu dir passen.
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Die Ausbildung hast du erfolgreich absolviert, doch du möchtest dich noch weiterbilden? Prinzipiell kannst du nach deiner abgeschlossenen Berufsausbildung 3 Arten von Weiterbildungen machen:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Eine Spezialisierung hilft dir dabei, dich von anderen Dachdeckerinnen abzuheben und aus der Masse hervorzustechen. Mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung kannst du dich beispielsweise auf folgende Bereiche spezialisieren:
- Abdeckung Flachdach
- Steildachabdeckung
- Wärmedämmung, Brandschutz
- Bauwerksabdichtung
- Fassadenverkleidung, Fassadenisolierung
- Restauration, Instandhaltung und Reparatur
- Qualitätsmanagement – Bau
- Projektmanagement – Bau
Durch eine Aufstiegsfortbildung eröffnen sich dir weitere berufliche Perspektiven. Für Dachdeckerinnen eignet sich hier natürlich besonders der Dachdeckermeister. Um deine beruflichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt weiter zu verbessern und möglicherweise eine höhere Stelle innerhalb eines Betriebs einzunehmen, lohnt sich die Prüfung zum Dachdeckermeister. Auch wenn du dich selbstständig machen und deinen eigenen Betrieb eröffnen möchtest, solltest du über den Handwerksmeister nachdenken.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Dachdeckermeister? Vor der Prüfung zum Meister solltest du einen Vorbereitungskurs besuchen, um bestens gewappnet zu sein. Dieser Kurs dauert 256 Stunden und findet meistens in 2 bis 3 Monaten statt. Danach musst du dich nach den Prüfungsterminen richten, die du bei der WKO, der Wirtschaftskammer Österreichs, anfragen kannst. Die Prüfungsordnung für die Ausbildung zum Dachdeckermeister wird von der WKO geregelt. Die Prüfung besteht aus 5 Modulen, die du erfolgreich abschließen musst. Falls du weitere Fragen zum Thema hast, kannst du dich je nach Bezirk an die zuständige Stelle am WKO wenden.
Auch ein Studium kann sich nach der Ausbildung anbieten. Folgende Studiengänge könnten für dich infrage kommen:
- Bauingenieurwesen
- Architektur
- Baumanagement
Ist Dachdecker ein Zukunftsberuf? Das Handwerk gehört zu den Branchen, die auch in Zukunft gefragt sein werden – hier hast du also die Aussichten auf ein geregeltes Gehalt und einen sicheren Job, was für viele junge Menschen Bedingung für ihren Job ist. Da sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein Mangel an Fachkräften besteht, solltest du in diesem Bereich bei geeigneter Qualifikation keine großen Schwierigkeiten haben, einen passenden Job zu finden.
Warum will man Dachdecker werden? In der Dachdeckerei kannst du dich kreativ ausprobieren und dich auf Fachgebiete konzentrieren, die dich besonders interessieren. So hast du die Möglichkeit, mit vielen verschiedenen Verfahren zu arbeiten und sowohl Dächer als auch zum Beispiel Terrassen oder Balkone zu bauen oder zu bearbeiten.
Wenn du eine Karriere in diesem Bereich anstrebst, lohnt es sich, über eine Doppellehre nachzudenken und dich gleichzeitig zum Spengler ausbilden zu lassen – wenn du auch noch Kenntnisse in der Branche der Spenglerei hast, bist du bestens für deine beruflichen Herausforderungen gewappnet. Kenntnisse im Bereich der Spenglerei oder Zimmerei verbessern deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt also zusätzlich.
Ob in Wien, Salzburg oder Innsbruck – Dächer existieren schließlich überall. Und wo ein Dach ist, da lässt sich sicher auch eine Stelle für dich finden!
Bist du dir immer noch unsicher, ob der Beruf des Dachdeckers wirklich zu dir passt? Wie wäre es dann mit unserem kostenlosen Berufswahltest, um auf Nummer Sicher zu gehen. Oder du schaust mal bei dem Artikel zu Handwerksberufen vorbei und findest dort vielleicht den passenden Job für dich.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Dachdecker bei der Arbeit“ © U. J. Alexander – stock.adobe.com; „Dachdecker nimmt Reparaturen am Flachdach vor“ © Deminos – stock.adobe.com; „Dachdecker arbeitet auf einem Dachstuhl“ © Erwin Wodicka – stock.adobe.com; „Dachdecker bei der Arbeit am Hausdach“ © pitb_1 - stock.adobe.com.