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Chocolatier / Chocolatière
Lehre & Beruf

Lehre Chocolatier

Mit Schokolade, Pralinen, Bonbons und Zucker arbeiten und das jeden Tag? Klingt wie ein Traum, muss es aber nicht sein. Entscheidest du dich für die Lehre zum Chocolatier, verbringst du deinen Arbeitstag damit, Süßwaren und andere Schokoladenprodukte herzustellen.

Berufsbild Chocolatier / Chocolatière

Was macht ein Chocolatier (m/w/d)?

Als Chocolatier bzw. Chocolatière bist du vorrangig für die Herstellung von Süßwaren zuständig. Dazu gehört insbesondere die Fertigung von Schokoladen, Pralinen, Bonbons, Konfekt und Überzugs- sowie Füllmassen.

Im Bereich Schokolade kümmern sich Chocolatiers zunächst um die Verarbeitung von Kakaobohnen. Dafür reinigen, rösten und mahlen sie die Bohnen mithilfe verschiedener Maschinen. Sobald aus den Kakaobohnen schließlich Kakaopulver entstanden ist, mischen es Chocolatiers mit Kakaobutter, Zucker und anderen Zutaten. In Walzmaschinen wird die fertige Masse dann weiterverarbeitet.

Der Bereich Konfektherstellung besteht hauptsächlich aus der Produktion von festen oder flüssigen Füllungen. Hier kochen Chocolatiers Zuckermassen oder Kandierflüssigkeiten und mischen diese mit Zutaten wie Cremes, Gelee, Krokant oder Marzipan.

Arbeitest du als Chocolatière im Bereich Bonbonherstellung, verwendest du vorrangig Zucker, Sirup und andere Grundstoffe. Diese werden aufgelöst und zu einer Zuckermasse verkocht. Später fügst du noch Farb- und Geschmacksstoffe hinzu und gießt die fertige Masse in Formen. Ist die Zuckermasse abgekühlt, fallen noch Arbeitsschritte wie Dekoration und Veredlung an.

Wie nennt man einen Schokoladenhersteller? Die offizielle Bezeichnung für den Beruf des Schokoladenherstellers ist Chocolatier. Chocolatiers kümmern sich meist jedoch nicht nur um die Herstellung von Schokolade und Schokoladenprodukten, sondern auch um die Herstellung von Bonbons oder Konfekts.

Wie sieht der Berufsalltag als Chocolatier aus?

Als Chocolatier bzw. Chocolatière bist du vorrangig mit der Herstellung von Schokolade und anderen Süßwaren wie Pralinen und Konfekt beschäftigt. Dabei befindest du dich oftmals in Produktionsräumen, in denen du Hygienekittel, Mundschutz oder auch Gehörschutz trägst. Insbesondere wenn du mit Zentrifugen und Zerkleinerungsanlagen arbeitest, kann es während deiner Arbeit sehr laut werden. Andere Maschinen, die du als Chocolatier während deiner Arbeit kennst und verwendest, sind beispielsweise Misch- und Rührmaschinen, Gießmaschinen oder digitale Waagen, Trichter sowie Formen. Auch Unterlagen und Computer dürfen in deinem Alltag nicht fehlen – schließlich brauchst du verschiedene Rezepturen oder Vorschriften.

Für die Zubereitung der Süßwaren und Schokoladen arbeitest du mit den verschiedensten Zutaten. Üblich ist oftmals die Verwendung von Kakaobohnen, Milch, Kakaopulver, Mandeln, Nüssen oder Kaffee. Da du mit Lebensmitteln und vielen unterschiedlichen Zutaten arbeitest, ist es wichtig, Sauberkeit- und Hygienebestimmungen stets zu beachten.

In der Regel kannst du als Chocolatier mit üblichen Arbeitszeiten rechnen. Ausnahmen stellen lediglich besondere Anlässe und Feste, beispielsweise Ostern oder Weihnachten, dar. Zu diesen Zeiten kann für Chocolatiers aufgrund der hohen Nachfrage oftmals Mehrarbeit anfallen.

Pralinen aus Schokolade herstellen Arbeit mit verschiedenen Maschinen Schokolade und Schokoladenprodukte vorbereiten Arbeit in Küchen- und Verkaufsräumen Schokolade in Formen füllen

Wo arbeitet ein Chocolatier?

Chocolatiers finden Beschäftigung hauptsächlich in Betrieben und Unternehmen der Schokoladenherstellung und in Betrieben der Süßwarenindustrie.

Während deiner Arbeit befindest du dich als Chocolatier vorrangig in den verschiedenen Räumen des Betriebs, d. h. du arbeitest in Küchen, Verkaufsräumen, Kühl- und Lagerräumen und Produktionsräumen.

Lehre zum Chocolatier / zur Chocolatière

Du liebst Schokolade und Pralinen und willst nun unbedingt wissen, wie du Chocolatière werden kannst? Dann bist du hier genau richtig. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Inhalte und Aufgaben dich in diesem Lehrberuf erwarten.

Wie kann man Chocolatier werden?

Chocolatier bzw. Chocolatière kannst du über eine 3-jährige duale Lehrausbildung werden. Um die Lehre zu starten, musst du in erster Linie die 9-jährige Schulpflicht erfüllen. Daneben solltest du von einem Unternehmen bzw. Betrieb eine Zusage für eine Lehrstelle erhalten haben, um die Berufsschule besuchen zu können.

Den Lehrberuf Chocolatier gibt es in Österreich seit dem 01.08.2021. Er ersetzt den bisherigen Lehrberuf „Bonbon- und Konfektmacher/in“.

Wie läuft die Lehre zum Chocolatier ab?

Bei der Lehre handelt es sich um eine Lehrausbildung, auch duale Ausbildung, in der du 3 Jahre lang parallel in Lehrbetrieb und Berufsschule ausgebildet wirst. Während du dir in der Schule wichtige theoretische Inhalte aneignest, lernst du im Betrieb praktische Tätigkeiten kennen.

Hast du die Lehrabschlussprüfung erfolgreich abgeschlossen, kannst du dich offiziell Chocolatier bzw. Chocolatière nennen.

Während du Chocolatier in Österreich durch eine duale Lehrausbildung werden kannst, ist das in Deutschland bislang nicht möglich. Anders als in Österreich führt der Weg über die Ausbildung zum Konditoren oder das Studium Lebensmitteltechnologie.

Was lernt man in der Lehre zum Chocolatier?

Lehrlinge lernen in der Ausbildung prinzipiell alles, was sie brauchen, um den Beruf selbstständig und erfolgreich auszuführen. Im Unternehmen bzw. Betrieb lernen angehende Chocolatiers beispielsweise, wie sie die Rohmasse von Schokoladen herstellen, wie sie die passenden Zutaten auswählen, wiegen und bereitstellen und wie sie verschiedene Produkte wie Pralinen oder Konfekt herstellen.

In der Schule erlernen angehende Chocolatiers in berufsspezifischen Fächern wie Fachkunde und Produktionstechnologie, Lebensmittelkunde und Ernährungslehre die theoretischen Hintergründe. Allgemeinwissen eignest du dir dagegen in den Fächern Politische Bildung, Deutsch und Kommunikation und einer Fremdsprache an.

Chocolatière: Voraussetzungen für die Lehre

Schulfächer
  • Mathematik
  • Biologie/Chemie
  • Werken/Technik
Stärken
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Hygienebewusstsein
  • Guter Geschmackssinn
Arbeitsbedingungen
  • Arbeit unter Gerüchen und Lärm
  • Arbeit mit Maschinen
  • In der Regel übliche Arbeitszeiten

Welche Schulfächer sind wichtig für den Beruf Chocolatière? Um den Lehrberuf erfolgreich zu meistern, helfen dir gute Noten in Mathematik, Biologie, Chemie und Werken. Vorteilhaft sind Fähigkeiten im Fach Mathematik insbesondere, um die richtigen Mischverhältnisse der verschiedenen Zutaten zu errechnen. Chocolatiers sollten die Qualität verschiedener Zutaten und Rohstoffe und die richtige Konsistenz von Mischmassen beurteilen können – hier hilft Hintergrundwissen im Bereich Chemie und Biologie. Fähigkeiten im Bereich Technik helfen dir dabei, die verschiedenen Anlagen und Maschinen zu bedienen. Kennst du dich im Bereich Werken aus, hilft dir das dabei, die Pralinen, Konfekts und Schokoladen sorgfältig und genau herzustellen und kreativ zu gestalten.

Auch wenn diese Fächer nicht deine stärksten Fächer sind, solltest du vor einer Bewerbung trotzdem nicht zurückschrecken. Viel wichtiger für die erfolgreiche Ausübung des Berufs ist nämlich, dass Lehrlinge großes Interesse und die passenden Stärken aufweisen. Aber welche Stärken sollten Chocolatiers haben? Für den Beruf ist es insbesondere wichtig, dass du einen guten Geschmackssinn und Fingerfertigkeit mitbringst, du gerne gestalterisch tätig wirst und sorgfältig und hygienebewusst arbeitest. Weiter solltest du gegenüber Gerüchen und Lärm unempfindlich sein.

Wie viel verdient man als Chocolatière in der Ausbildung?

Wie viel angehende Chocolatiers während ihrer Ausbildung verdienen, hängt vor allem von dem geltenden Kollektivvertrag ab. Als Chocolatière wirst du in der Regel nach dem Kollektivvertrag für Konditoren oder nach dem Kollektivvertrag für die Süßwarenindustrie vergütet. Wirst du nach der Süßwarenindustrie bezahlt, kannst du beispielsweise mit folgendem Lehrlingseinkommen (früher: Lehrlingsentschädigung) rechnen:

  • im 1. Lehrjahr: 1.000 Euro
  • im 2. Lehrjahr: 1.100 Euro
  • im 3. Lehrjahr: 1.515 Euro

Beginnst du deine Lehre, wenn du bereits dein 18. Lebensjahr vollendet hast, gilt in der Süßwarenindustrie eine Sonderregelung, d. h. dein Lehrlingseinkommen erhöht sich.

Quelle: AMS Berufslexikon

Art der Ausbildung:
Lehre (Lehrbetrieb & Berufsschule)
Art der Ausbildung: Lehre (Lehrbetrieb & Berufsschule)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Lehrlings­einkommen:
552 € – 897 €
Lehrlings­einkommen: 552 € – 897 €

Passt der Lehrberuf Chocolatier / Chocolatière zu mir?

Der Beruf Chocolatier passt gut zu dir, wenn

  • du gerne eigenverantwortlich und kreativ arbeitest
  • dich Schokolade und andere Süßwaren interessieren
  • du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
  • du einen Sinn für Formen und Farben hast

Andere Berufe eignen sich eher für dich, wenn

  • es dir schwerfällt, genau und sorgfältig zu arbeiten
  • du unter Lärm und Gerüchen nicht arbeiten kannst
  • du nicht gerne kommunizierst
  • du weder Schokolade noch Bonbons oder Pralinen isst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Als Chocolatière musst du immer auf dem neuesten Stand bleiben und deine Kompetenzen stetig erweitern. Damit du Trends in Bezug auf Schokolade, Konfekt und Pralinen aufgreifen kannst, bieten sich verschiedene Weiterbildungen an.

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
  • Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Chocolatier / zur Chocolatière

Um sich von anderen Chocolatiers zu differenzieren, lohnt es sich, verschiedene Bereiche des Berufs zu vertiefen. Hast du entsprechende Berufserfahrung gesammelt, kannst du dich zum Beispiel auf folgende Schwerpunkte und Aufgaben spezialisieren:

  • Neue Schokolade-Rezepte entwickeln
  • Schokolade herstellen, z. B. Pralinen und Figuren
  • Auf bestimmte Arbeitsmethoden spezialisieren, z. B. Glasieren
  • Verkauf und Vertrieb
  • Lager- und Warenwirtschaft; Einkauf

Eine Aufstiegsfortbildung dient dazu, beruflich aufzusteigen und Karrierechancen zu erhöhen. Nach der Lehre bieten sich unter anderem diese Weiterbildungen bzw. Berufe an:

  • Produktentwickler/in
  • Patissier/in
  • Qualitätsmanager/in
  • Süßwarenhersteller/in
  • Speiseeiserzeuger/in
  • Food Designer/in

Daneben eignet sich auch der Weg über ein Studium für Chocolatiers. Folgende passende Studiengänge gibt es in Österreich:

  • Food & Design
  • Lebensmitteltechnologie

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Chocolatière

Als Chocolatière sehen deine Zukunftsaussichten gut aus – schließlich hast du dich für einen Lehrberuf entschieden, der jährlich nur von sehr wenigen Lehrlingen gewählt wird. Schokolade und andere Süßwaren bleiben für viele Menschen – gerade zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern – immer wichtig. Im Bereich Schokoladenherstellung sind Fachkräfte dementsprechend stets gefragt.

Und wie sehen die Gehaltsaussichten aus? Was verdienen Chocolatiers nach der Ausbildung? Hast du die Lehre abgeschlossen, kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.400 bis 2.090 Euro rechnen. Beachte: Die Aussagen zum Gehalt basieren auf in Österreich geltenden Branchen-Kollektivverträgen.

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Bildnachweis: „Chocolatiers bei der Arbeit“ ©industrieblick - Fotolia; „Pralinen aus Schokolade herstellen“ ©Agnor Mark Rayan. - stock.adobe.com; „Arbeit mit verschiedenen Maschinen“ ©rh2010 - stock.adobe.com; „Schokolade und Schokoladenprodukte vorbereiten“ ©Phovoir - stock.adobe.com; „Arbeit in Küchen- und Verkaufsräumen“ ©Seventyfour - stock.adobe.com; „Schokolade in Formen füllen“ ©Syda Productions - stock.adobe.com