Ob Brot, Brötchen, Kipferln oder Lebkuchen backen – für dich alles kein Problem. Du weißt genau, welche Zutaten du für die zahlreichen Rezepturen und Backwaren brauchst. Auch mit den Maschinen kennst du dich bestens aus, sodass einem perfekten Ergebnis nichts mehr im Weg steht.
Berufsbild Bäcker / Bäckerin
Was macht man als Bäcker (m/w/d)?
Als Bäcker bzw. Bäckerin ist es deine Hauptaufgabe, verschiedenste Arten von Backwaren, beispielsweise Brot, Gebäck und weitere Feinbackwaren, herzustellen bzw. zu backen. Zunächst mischst und knetest du den Brot- oder Backteig. Um die richtige Zusammensetzung für den Teig zu erhalten, befolgst du die Rezepte ganz genau und fügst die einzelnen Zutaten wie Salz, Zucker und Mehl in eine Mischschale. An dieser Stelle fallen oft Umrechnungen von Gewichtsangaben oder Berechnungen von Mischverhältnissen an. Ist der Teig fertig, formst du ihn per Hand oder maschinell und legst ihn schließlich in den Ofen. Sind die Backwaren fertig, gilt es, den Ofen zu öffnen und die einzelnen Produkte herauszunehmen. Als letzten Schritt werden die Waren, ob Brot oder Brötchen, von Bäckerinnen nachbearbeitet und veredelt.
In der Bäckerei werden bereits viele hochmoderne Geräte, Maschinen und Automaten eingesetzt. Als Bäckerin weißt du, wie man die halb- und vollautomatisierten Maschinen und Öfen bedient und steuert. Du überwachst die anfallenden Produktionsschritte und achtest darauf, dass alles reibungslos abläuft und qualitativ hochwertige Produkte entstehen.
Insbesondere in kleineren Betrieben stehen Bäcker auch in Verkaufsräumen. Hier beantwortest du Fragen zum Sortiment an Backwaren, packst die verschiedenen Brote und Semmeln ein und kümmerst dich um den Verkauf.
Welche Berufe gibt es in der Bäckerei? In der Bäckerei arbeiten nicht nur Bäckerinnen, sondern auch zahlreiche andere Fachkräfte. Für Bäckerinnen ist es daher nicht unüblich, mit Konditoren, Backtechnologen oder Fachkräften aus der Lebensmitteltechnik zusammenzuarbeiten.
Wie sieht der Berufsalltag als Bäcker aus?
In der Praxis ist es oftmals üblich, dass Bäckerinnen nur in einem der oben beschriebenen Aufgabenbereiche tätig sind. Wie genau dein Arbeitstag aussieht, hängt also maßgeblich davon ab, welcher Teil der Arbeit dir am meisten gefallen hat. Bist du für die Mischung vom Teig zuständig, kümmerst du dich hauptsächlich um die benötigten Zutaten und ihre backtechnische Wirkung. Interessiert dich der Bereich Ofenarbeit, kümmerst du dich vorrangig um das Backen der verschiedenen Backwaren.
Eines haben die Aufgabenbereiche auf jeden Fall gemein: Der Berufsalltag beginnt in der Regel sehr früh. Um deinen Kunden bereits in der Früh ein gutes Sortiment an frischen Backwaren anbieten zu können, beginnst du als Bäcker meist sehr früh morgens oder auch mitten in der Nacht.
Bäckerinnen halten sich außerdem tagtäglich an wichtige Hygieneanforderungen. Da du durchgehend in Kontakt mit Lebensmitteln kommst, solltest du auch ein besonderes Bewusstsein dafür aufweisen.
Wo arbeitet ein Bäcker?
Nach der Bäckerausbildung kannst du vorrangig in kleinen und mittleren Bäckereien tätig werden. Möglich ist daneben auch die Beschäftigung in Großbäckereien der Brot- und Backwarenindustrie.
Während deiner Arbeit befindest du dich als Bäcker meist in Backstuben oder Produktionshalle. Arbeitest du in einer kleineren Bäckerei, wirst du oftmals auch im Verkauf eingesetzt.
Ausbildung zum Bäcker / zur Bäckerin
Wie läuft die Lehre zum Bäcker ab?
Bei dieser Lehrausbildung, auch duale Ausbildung, verbringst du deine Zeit überwiegend in einem Lehrbetrieb. Die restliche Zeit verbringst du in der Berufsschule. Während du im Betrieb bereits praktische Erfahrungen sammelst, wird dir in der Berufsschule wichtiges Allgemeinwissen und Hintergrundwissen nähergebracht.
Was brauche ich, um Bäcker zu werden? Möchtest du dein Interesse für das Backen zum Beruf machen, führt der Weg in der Regel über eine Lehre. Um die Lehrausbildung zu ergreifen, wird grundsätzlich vorausgesetzt, dass du die 9-jährige Schulpflicht erfüllt hast.
Wie lange dauert eine Bäckerausbildung? Die Lehrausbildung dauert 3 Jahre lang.
Was lernt man in der Bäckerlehre?
Während deiner Lehrausbildung lernst du alles, was du später für die erfolgreiche Ausübung des Berufs brauchst. Im Betrieb wird dir beispielsweise gezeigt, wie du verschiedene Brot- und Backteige mithilfe von Maschinen oder per Hand herstellst. Daneben lernst du auch, wie du verschiedenste Backwaren formen, füllen und nachbearbeiten kannst. Natürlich gehört zur Lehrausbildung auch dazu, den Backvorgang zu kontrollieren und die fertigen Produkte richtig zu verpacken, zu lagern und schließlich zu verkaufen.
In der Berufsschule erlernen angehende Bäckerinnen in berufsspezifischen Fächern wie Bäckereitechnologie, Lebensmittelkunde und Ernährungslehre die theoretischen Hintergründe. Daneben wird auch Allgemeinwissen vermittelt, das heißt, du wirst auch in Fächern wie Politische Bildung, Deutsch und Wirtschaftslehre unterrichtet.
- Mathe
- Chemie
- Deutsch
- Hygienebewusstsein
- Handwerkliches Geschick
- Sorgfalt
- Umfeld: Backstube, Verkaufsraum
- Körperliche Anstrengung
- Frühe Arbeitszeiten
Welche Schulfächer sind wichtig für den Beruf Bäcker? Um die Lehrausbildung und den Beruf Bäckerin erfolgreich zu meistern, helfen dir gute Noten in Mathematik, Chemie und Deutsch. Vorteilhaft sind Fähigkeiten im Fach Mathematik insbesondere, um die richtigen Angaben für verschiedene Rezepte zu ermitteln. Beim Backen brauchst du das beispielsweise beim Abwiegen von Zutaten oder bei der Berechnung von Mischverhältnissen. Kennst du dich im Bereich Chemie aus, ist dies hilfreich für das Verständnis chemischer Vorgänge, beispielsweise bei der Gärung von Teigen. Da du teilweise auch im Verkauf und in der Beratung eingesetzt wirst, solltest du ebenfalls gute Noten in Deutsch mitbringen. Bei Kontakt mit Kunden ist eine gute Ausdrucksfähigkeit Voraussetzung. Sprichst du nicht nur Deutsch, sondern auch Englisch oder eine andere Fremdsprache, ist das auch von Vorteil, da teilweise auch internationale Kunden vorbeikommen.
Selbst wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, solltest du dich trotzdem bewerben. Viel wichtiger für die spätere Berufsausübung ist nämlich, dass du großes Interesse und die passenden Stärken aufweist. Aber welche Stärken sollte man als Bäcker haben? Für die Lehrausbildung ist insbesondere relevant, dass du handwerklich geschickt arbeiten kannst, sorgfältig bist und einen guten Geruchs- und Geschmackssinn mitbringst. Weiter solltest du nicht hautempfindlich sein, da du tagtäglich mit unterschiedlichsten Zutaten in Kontakt kommst. Außerdem solltest du aufgrund der Nachtarbeit psychisch belastbar sein und Durchhaltevermögen mitbringen.
Wie viel verdient man als Bäcker in der Ausbildung?
Während der Bäckerlehre kannst du im Bäckergewerbe mit folgendem Lehrlingseinkommen rechnen:
- im 1. Lehrjahr: 562 Euro
- im 2. Lehrjahr: 714 Euro
- im 3. Lehrjahr: 1.014 Euro
Quelle: AMS Berufslexikon
Der Beruf Bäckerin passt gut zu dir, wenn
- du kein Problem damit hast, früh aufzustehen
- Hygiene dir sehr wichtig ist
- du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
- dir handwerkliche Tätigkeiten und Backen Spaß machen
Ein anderer Beruf eignet sich eher für dich, wenn
- du dir typische Arbeitszeiten wünschst
- du ungern im Stehen arbeitest
- du mit Backwaren nichts anfangen kannst
- das Handwerk dich eher abschreckt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Geschafft – die Lehrausbildung Bäckerei hast du erfolgreich absolviert. Aber dabei muss es nicht bleiben! Möchtest du als Bäcker deine Karriere vorantreiben, bieten sich Weiterbildungen an. Welche Möglichkeiten du als Bäcker hast und wie deine Zukunftsaussichten sind, erfährst du hier.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
- Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
- Studium
Um sich als Bäcker von anderen zu differenzieren, lohnen sich verschiedene Spezialisierungen. Hast du entsprechende Berufserfahrung gesammelt, kannst du dich zum Beispiel auf folgende Bereiche spezialisieren:
- Biobackwaren
- Neue Rezepturen und Herstellungsmethoden
- Publikationen
- Industrie
- Verkauf und Vertrieb von Backwaren
- Allergenkennzeichnung
- Weihnachtsbäckerei
Eine Aufstiegsfortbildung dient dazu, beruflich aufzusteigen und die Karriere anzukurbeln. Nach der Lehre zum Bäcker bietet es sich unter anderem an, eine Meisterschule für Müller, Bäcker und Konditoren zu besuchen. Daneben kannst du auch folgende Aufstiegsmöglichkeiten nutzen:
- Lebensmitteltechniker/in
- Food Designer/in
- Produktentwickler/in
- Biobäcker/in
- Konditor/in
Aber auch der Weg über ein Studium kann dir Türen öffnen. Folgende Studiengänge bieten sich an:
- Ernährungswissenschaften
- Lebensmitteltechnologie
Hat der Beruf Bäcker Zukunft? Trotz des steigenden Konkurrenz- und Preisdrucks, der unter anderem durch günstige Backshops und Supermärkte aufkommt, sind aktuelle Zukunftsaussichten für Bäcker stabil. Grundsätzlich kannst du aktuell davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren immer noch Fachkräfte benötigt werden. Gerade in kleineren Betrieben wird nach Unterstützung gesucht.
Insbesondere durch ständige Weiterbildung kannst du als Bäcker oder Bäckerin dazu beitragen, überdurchschnittliche Qualität zu liefern und dich somit von der Masse abheben.
Tipps: Eine weitere Möglichkeit, um die Karrierechancen zu verbessern, ist es, eine Doppellehre zu absolvieren. Kombinierst du den Lehrberuf Bäckerei mit der Lehre zum Konditor bzw. zur Konditorin, kannst du deinen Wissens- und Tätigkeitsbereich erweitern und somit auch deine Chancen auf einen guten Job erhöhen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Bäcker bei der Arbeit" ©WavebreakMediaMicro - stock.adobe.com; „Teig kneten" ©leno2010 - stock.adobe.com; „Kontakt mit Kunden" ©Antonio Diaz - stock.adobe.com; „Fertige Backwaren aus dem Ofen nehmen" ©Studio Romantic - stock.adobe.com; „Arbeit mit Maschinen" ©WavebreakmediaMicro - stock.adobe.com; „Team- und Gruppenarbeit" ©Robert Kneschke - stock.adobe.com